Frage: Fremdbetreuung geduldig weiter versuchen?

Lieber Herr Dr. Posth!Unser Sohn(1J.,nie schreien gelassen,Papa präsent)wird seit 3 Wochen in d. Krippe(15Kinder3Erzieher)eingewöhnt&verhält sich folgendermassen:Bin ich im Raum, spielt er&ist offensiv,gehe ich,dann Weinen,Brüllen(so,wie ich es noch NIE gehört habe!!)die ganze Zeit,durch Tragen ruhig, ruft Mama, lässt sich Wickeln, isst aber nicht. Bin ich wieder da, spielt er wieder. Erz.behaupten, es sei nur Wut über mein Fortgehen.Sanfte Ablösung wurde nicht praktiziert,war 2 Tage ganz da und 3 Tage 15min,bin nun 2h(!) weg...auf mein Bitten wenigstens beim Essen wiederzukommen:“Wir machen keinen Schritt zurück!“Zu Hause ist er anhänglicher.Soll ich ihn rausnehmen od. auf sanfte Ablösung drängen?Erz.machen mir Schuldgefühle, ich würde nicht Loslassen.Würde gerne wegen eigener leichter Depression arbeiten.Neuer Versuch wann besser (Nach Wiederannäherungskrise?Nach positivem Rougetest?)1000Dank!!!!!!

Mitglied inaktiv - 06.02.2012, 07:04



Antwort auf: Fremdbetreuung geduldig weiter versuchen?

Hallo, mit der Behauptung, das Kind schreie aus Wut und versuche, die Mutter damit zu steuern oder zu erpressen, denn das wären die Gründe für die Wut, drängen die Erzieherinnen immer wieder die Mütter in die Enge. Sie wollen erzwingen, dass die Mütter gehen und die Kinder emotional zusammenbrechen und sich anpassen. Aber die kleinen Kinder schreien gar nicht gleich aus Wut, sondern zuerst einmal aus purer Angst, von der Hauptbezugspersone verlassen zu werden. Da diese Trennungsmanöver, so wie sie von den Erzieherinnen gefordert werden, nicht dem psychosozialen Entwicklngsstand des Kindes entsprechen, muss das Kind so reagieren, wobei zugegeben nicht alle Kinder in solchen Situationen Angst entwickeln. Das hat andere Gründe. Harte Ablösung bedeutet einen immensen Stress für die Kinder, wie man anhand von Cortisol-Tests aus dem Speichel der Kinder nachgewiesen hat. Dieser negative Stress mehrfach wiederholt führt zur frühen Psychotraumatisierung des Kindes mit erheblichen Folgen für die Eltern-Kind-Beziehung. Das ist heute offizielle wissenschaftliche Erkenntnis, nur kümmert sich keiner so richtig darum und alles läuft weiter wie bisher. Ja, Sie können nur mit sanfter Ablösung weitermachen, oder erst einmal Ki-ta-karenz durchführen. Aber der nächste Versuch muss wieder mit sanfter Ablösung (gezielter Suchlauf auf meiner Seite und sicherebindung.at, die letzten beiden Kapitel) erfolgen, sonst wird es immer schlimmer. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.02.2012



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