Frage: Frage zur Desensibilisierung

Hallo Dr. Posth! Unser fast 4 jähriger Sohn leidet seit längerem an extremer Angst, die sich dadurch äußert, dass er z.B. sehr schlecht einschläft (nachts mehrfach stark schwitzend aufwacht) oder nicht mehr gern in den Kindergarten geht. Große Verlassensängste quälen ihn, wir könnten weggehen bzw. ihn nicht mehr abholen. Auch woanders sein (Freunden, draußen) stellt derzeit ein Problem für ihn dar. Nun habe ich hier gelesen, dass u. A. zum Einen Veranlagung und zum Anderen aber auch eine Geschichte eine Rolle spielen können. Beides ist bei uns der Fall. Veranlagung seitens meines Mannes, Geschichte - medizinische Eingriffe in der Säuglingszeit. Leider habe ich zum Thema Desensibilisierung nichts wirklich Brauchbares für mich gefunden, sodass ich für Hinweise Ihrerseits dankbar wäre, Hinweise, die ihm vielleicht ein wenig diese Ängste nehmen können. Oder braucht es einfach nur Zeit? Viele Grüße, Nicole

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 12:47



Antwort auf: Frage zur Desensibilisierung

Liebe Nicole, es ist auch sehr schwierig für fachlich Unkundige, eine Desensibilisierung durchzuführen. Dies gilt ganz besonders für Trennungsangst. Viel leichter geht es bei den Objektängsten, also der Furcht vor irgendetwas. Bei der Trennungsangst ist der mögliche Ko-therpeut, nämlich dann Sie, gleichzeitig auch das Angst-besetzte Objekt, und zwar dadurch, dass die Angst ja der Trennung von Ihnen gilt. Insofern brauchten Sie psychologische Hilfe. Der oder die Therapeutin müsste dann vorsichtige Strategien einer "abgesicherten Trennung" (d.h. mit ständiger Möglichkeit zum Rückzug) mit Ihrem Sohn ausführen. Sie sollten Sie von Ihrem KiA/KiÄ an eine(n) solche Psycholog(i)en überweisen lassen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.01.2009