Hallo Dr. Posth,
Sie hatten mir letzte Woche geantwortet bezüglich abstillen und durchschlafen, unser Sohn ist 9 Monate. Sie meinten er müsse abends nicht nur Milch bekommen sondern auch ausreichend Brei o.ä. Das Problem ist aber, dass er der totale Breiverweigerer ist, gerade abends wenn er müde ist, geht gar nix mehr, daher geht er auch relativ früh ins Bett (zwischen 7 und halb 8). Zum Essen zwingen wollen wir ihn nicht, obwohl die Kinderärztin sagt, er MÜSSTE unbedingt mittags Gemüse-Fleischbrei essen und ich sollte ihm dann für diese eine Mahlzeit nichts anderes anbieten und konsequent sein (und überhaupt müsse er alleine im eigenen Bett einschlafen, dann schliefe er auch nachts alleine wieder ein). Er ernährt sich hauptsächlich von Milchfläschchen, alles andere wird energisch abgewehrt, auch mit den tollsten Ablenkungsversuchen:-) Ändert sich das von alleine mal? Vielen Dank und übrigens machen Sie eine Superarbeit hier! Viele Grüße!
Mitglied inaktiv - 21.01.2008, 08:30
Antwort auf:
Frage zu Ihrer Antwort bez. abstillen u. durchschlafen
Hallo, der Übergang von den Milchernährung auf die Breinahrung oder Gemüsenahrung macht desöfteren solche Schwierigkeiten. Manchmal ist der Durchbruch der Zähne daran schuld. Offenbar gibt es Verbindungen zwischen Empfindungen in der Mundhöhle und dem Appetitzentrum. Was man auch herausgefunden hat ist, dass Säuglinge und Kleinkinder wesentlich mehr Geschmacksknospen für die Qualität "bitter" im Mund haben, als wir Erwachsenen. Das könnte der Grund sein, warum bestimmte Gemüsesorten von Kindern selten akzeptiert werden. Allerdings muss man sagen, dass das 2. Lebenhalbjahr für die Erweiterung des Nahrungsangebots sehr wichtig ist, und es danach nur noch schwerer wird, die Kinder umzugewöhnen. Daher sollte man "dran bleiben". Aber nicht mit Zwang, sondern mit Experimentierfreude. Bei Breien ist wichtig, dass sie nicht fest werden. Lieber Brei erst einmal in der Flasche mit Breisauger als kein Brei. Der Brei darf auch ruhig ein bischen süß schmecken, aber ohne Kochzucker. Füttern Sie auch nicht erst, wenn ihr Sohn todmüde ist, sondern früher und zum Einschlafen dann noch zusätzlich Milch. Versuchen Sie es einmal. Viele Grüße und danke für Ihr Lob
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.01.2008