Fortsetzung 9.1.:wie gewöhnt man Kind am besten an Fremdbetreuung

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Fortsetzung 9.1.:wie gewöhnt man Kind am besten an Fremdbetreuung

Danke für Ihre Antwort. Leider hat mich diese verunsichert u. ich weiß nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll. Sie sagten, wenn meine Tochter (1 Jahr) nachdem ich sie mit den Omas lasse, mich anschließend nicht anlächelt, sie mich damit abstraft, weil sie sich nicht wohlgefühlt hat. Heißt es, dass jedes Mal wenn ich sie mit den Omas lassen unsere Bindung geschwächt wird? U. sie meinten man müsse abwiegen zwischen Depression der Mutter u. dem Wohlbefinden des Kindes. Was würden sie denn empfehlen? Welche Folgen könnte eine 3-tätige Abwesenheit der Eltern haben (Baby dann 16M)? Ich habe zu große Angst, dass danach plötzlich alles anders wäre u. die Bindung zerstört wird. U. macht es für das Baby einen gr. Unterschied, ob es bei uns Zuhause bleibt o. in der Zeit zu den Großeltern zieht? Ab welchem Alter können sie einen Kurzurlaub o. Kind vertreten? Und wie stehen sie einer Abwesenheit der Mutter von 1 Tag/1 Nacht ggü., wenn das Kind mit dem dem Vater bleibt, der es auch beruhigen kann.

von Tali1818 am 23.01.2012, 08:00



Antwort auf: Fortsetzung 9.1.:wie gewöhnt man Kind am besten an Fremdbetreuung

Hallo, fangen wir hinten an mit den Fragen. Der Vater ist im 2 Lebensjahr Loslösungsvorbild und damit 2. entscheidende Bindungsperson. Er trägt zum Bindungsgeschehen damit positiv bei. Wenn sich das Kind also bei seinem Vater im Laufe der Zeit immer wohler fühlt, dann ist er der geeignete Vertreter für die Mutter. Mit 1 1/2 Jahren durchlaufen die Kleinkinder die Wiederannäherungskrise (s. gezielter Suchlauf). In der Zeit ist ein Trennung von der Mutter riskanter. Danach geht es viel besser, vorausgesetzt, das Kind ist bei von ihm akzeptierten Ersatzbezugspersonen wie z.B. demn Großeltern gut aufgehoben. Das testet man am besten vorher erst einmal aus und zu Hause fühlt sich das Kind immer sicherer als woanders. Trotzdem können die Örtlichkeiten bei den Großeltern dem Kind schon so vertraut sein, dass auch dort die Betreuung gelingt. Abwägen zwischen mütterlicher Depression und Wohlbefinden des Kindes kann nur heißen, die Mutter tut alles für ihr Kind, für das sie Kraft aufbringen kann. Was ihr nicht gelingt, kann dann nicht stattfinden. Trotzdem kann die Bindung intensiv werden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.01.2012



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