Fordert immer 100 % Aufmerksamkeit was machen wir falsch?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Fordert immer 100 % Aufmerksamkeit was machen wir falsch?

Sehr geehrter Dr Posth, Unsere Tochter ist 20 Monate alt. Sie ist trocken tags sowie nachts, auf eigenen Wunsch. Sie spricht grammatikalisch korrekte Sätze mit bis zu 6 Wörtern. Sie wird nicht selten auch aufgrund ihrer Statur für 3 1/2 jährig gehalten. Sie hat einen ausgeprägten eigenen Willen- der mich bzw uns an unsere Grenzen bringt. Sie bestimmt den gesamten Ablauf, sie flippt aus, wenn sie nicht einkaufen gehen will, so sehr, daß wir zu Hause bleiben, weil sie sonst Schaden nehmen würde in ihrem Affekt. In den Autositz unter keinen Umständen. Termine sind nicht einzuhalten. Tipps wie: "Du musst dich jetzt hier durchsetzen sonst hast Du für immer verloren" höre ich täglich. Würde ich mich durchsetzen bräuchte es rohe Gewalt. Ich habe Angst sie zu überfordern, zu unterfordern ihr nicht gerecht zu werden. Sie fordert 100% Aufmerksamkeit-immer. Kontakt mit gleichaltrigen Kindern ok, sie ist nur schnell gelangweilt. Was machen wir falsch? Danke Pamela

Mitglied inaktiv - 23.05.2011, 12:18



Antwort auf: Fordert immer 100 % Aufmerksamkeit was machen wir falsch?

Liebe Pamela, Kinder, die solche Frühbegabungszeichen zeigen, wie Ihre Tochter langweilen sich schnell mit gleichaltrigen Kindern, die ebe noch nicht so weit sind. Überhaupt ist es mit 20 Monaten noch sehr schwierig, Kinder zusammen spielen zu lassen. Da muss man selbst immer noch wieder lenkend eingreifen. Die Frage des beharrlichen Willens und des Trotzens ist ein andere. Noch ist es schwer ein Regelprinzip durchzusetzen, da die Kleinkinder in diesem Alter noch wenig Kausalverständnis haben, also Verstädnis davon, warum etwas so oder so gemacht werden muss. Daher führen viele Entscheidungen, die nicht im kindlichen Sinne sind, auf einen Machtkampf hinaus. Der wird mal zugunsten des Kindes ausgehen und mal zugunsten der Eltern. Also durchsetzen müssen Sie sich schon, wenn es nötig ist. Den Protest können Sie abmildern durch Ablenkung, Überredung oder Verlockungen, die auf das Kind warten, wenn es mitmacht. Wie man sonst mit Trotz umgeht, dazu bitte im gezielten Suchlauf unter selbigem Stichwort nachlesen. Viele GRüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.05.2011



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