Lieber Dr. Posth! Ein kurzes Lob vorweg: Ich finde diese neuere Seite ganz prima! Schön, dass sie ihre Freizeit opfern und sich die Mühe machen auf all die Fragen zu antworten, die uns Müttern doch so am Herzen liegen. :-))) Nun zu meiner Frage mit etwas längerer Vorgeschichte, da m.E. wichtig (sollten sie sich deshalb mit der Antwort ein wenig Zeit lassen KEIN PROBLEM!): Wir haben vor knapp einem Jahr unsere "beste Tochter der Welt" aus Indien adoptiert. :-) Preeti war zu diesem Zeitpunkt 15 Monate alt, ist nun gut 2 Jahre alt. Sie war bis dahin praktisch die ganze Zeit ihres Lebens im Heim (relativ gut geführt für indische Verhältnisse) und leider auch öfter im Krankenhaus (u.a. anfangs länger wegen VSD und später wegen Lungenentzündungen). Fast selbstverständlich hatte Preeti Entwicklungsrückstände, wie sie bei einem Adoptivkind - insbesonders aus dem Ausland - zu erwarten sind. Sie hat die Annäherung an uns, das Einleben in unsere Familie und in Deutschland überhaupt ganz toll verkraftet und sich wirklich sehr gut entwickelt. Auch seelisch scheint sie alles ungewöhnlich gut verkraftet zu haben. Als wir sie kennenlernten konnte sie gerade mal etwas krabbeln und sich ein wenig hochziehen. Mit ca. 19/20 Monaten ist sie dann bei uns alleine gelaufen. Ihr Gangbild ist teilweise jedoch noch unsicher und ganz sicher anders als das der Kinder im vergleichbaren Alter in Deutschland. Sprachlich hat sie innerhalb von wenigen Wochen fast alles verstanden und dementsprechend reagiert und dann auch sehr schnell gut und viel gesprochen. Heute quatscht sie uns den ganzen Tag die Ohren voll. :-) Die Kinderärztin war erstaunt wie gut sie schon sprechen konnte (sehr grossen Wortschatz, mittlerweile viele Sätze mit vielen Worten, etc.). Farben kann sie meist zuordnen, sie versucht langsam mitzusingen. Soweit so gut, doch nun kommt mein ABER?! Motorisch (auch feinmotorisch) ist sie doch deutlich hintendran. Sie kann z.B. keine Puzzle, hat teilweise noch Probleme bei einfachen Steckspielen, kann sich nicht ganz alleine aus- geschweige denn anziehen, hat gerade mal angefangen ein klein wenig zu klettern, kann noch kein Bobbycarfahren etc. Es stört uns persönlich überhaupt nicht, wir sind mehr als glücklich über die Fortschritte die sie bisher zusammen mit der ganzen Umstellung gemeistert hat! Unsere Kinderärztin meint darauf angesprochen, wir sollten ihr einfach Zeit lassen aufzuholen - was ich an sich auch für eine gute Idee halte, ABER irgendwie habe ich ein wenig Angst, dass sie evtl. doch sanfte Unterstützung/Hilfe braucht und wir sie ihr aus Unwissenheit nicht geben. Wir haben sehr viel Kontakt zu anderen Auslandsadoptiveltern und sehr viele diese Kinder machen Frühförderung, Ergotherapie u.ä. Wer außer der Kinderärztin kann feststellen ob Preeti doch etwas Hilfe gut tun würde? (Wohnort: bei Freiburg) Oder sollte ich sicherheitshalber mal zu einem anderen Kinderarzt gehen??? Was sollte sie mindestens in diesem Alter motorisch können? Ihr VSD ist übrigens eher klein (wächst wohl nicht zu, braucht aber auch z.Zt. keine OP) und diesbezüglich geht es ihr sehr gut. Gesundheitlich ist sie hier in Deutschland ansonsten recht fit und meist gut gelaunt (mal von der beginnenden wichtigen Trotzphase abgesehen *lach*). Sie schläft allerdings sehr viel! Von abends ca. 20.30 bis morgens 10.00 (nur wenn wir sie wecken, sie würde länger schlafen!) plus nochmal ca. 1-2 Std. Mittagsschlaf. Ich möchte nochmal betonen, dass wir ihr alle Zeit der Welt lassen möchten - nur eben nicht doch den Zeitpunkt verpassen, ihr Hilfe anzubieten, falls sie sie brauchen sollte. Was würden Sie uns raten? Ganz lieben Dank für ihre Mühe! Caty
Mitglied inaktiv - 02.09.2002, 22:52