Frage: Familienbett

Sehr geehrter Herr Posth, Mein Sohn 3J 3Mon schläft von Anfang an im Familienbett. Zum einschlafen legen wir uns mit ihm hin und kuscheln ganz viel. Ist dies Gewohnheit oder Bedürfnis? Er sagt er habe Angst allein. Behindern wir ihn in seiner Entwicklung? Wird er das Familienbett irgendwann allein verlassen? Er war als Säugling ein Schreibaby und ist sehr impulsiv. Wann sollte ein Kind ohne Eltern z.B. bei den Großeltern übernachten können? Vielen Dank!

von sternchen7610 am 23.09.2013, 07:58



Antwort auf: Familienbett

Hallo, zunächst einmal ist es immer ein Bedürfnis der Kinder, von den Eltern ins Bett gebracht zu werden und dabei noch ein bisschen zu kuscheln. Mit den Jahren wird es zur Gewohnheit, allerdings ja ein gute Gewohnheit, die Urvertrauen und die Bindungsgefühle stärkt und erhält. Je öfter und besser der Vater diese Aufgabe übernimmt, desto besser für die Loslösung. Es ist aber ratsam, ab 3 Jahre doch dem Kind den Vorschlag zu machen, im eigenen Bett unter den gleichen Bedingungen einzuschlafen. Das sind dann zunächst einmal Versuche, aber diese Versuche eröffnen dem Kind eine neue Perspektive in Richtung größerer Selbstständigkeit. Auch empfndet das Kind das als Vertrauensbeweis und Bestärkung des Selbst. Es gibt einige Kinder, die ganz bewusst aus dem Elternbett ausziehen und ein eigenes Zimmer beanspruchen. Aber die Mehrzahl muss mann dann doch ein bisschen anregen. Ehemalige Schreibabys und empfindsam impulsive Kinder muss man nur behutsamer an das eigene Bett im eigene Zimmer gewöhnen. Aber auch sie brauchen den Status einer größeren Unanhängigkeit. Schlafen bei den Großeltern geling häufig schon im 2. Lebensjahr, wenn die Großeltern sichere und vertraute Ersatzbezugspersonen sind. Aber auch hier Vorsicht geboten und sind erst einmal 2 oder 3 Versuche im eigenen Zuhause durchzuführen. viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.09.2013