Frage: Familienbett: Warum wacht er immer noch so oft auf?

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, aufgrund des Platzmangels schläft unser Sohn, 23 Monate, schon immer nicht im eigenen Bett, sondern mit in unserem. Sein Bett steht in seinem Kinderzimmer und wird nur für den Mittagsschlaf genutzt. Sie sprechen ja für ein eigenes Bett im Zimmer der Eltern. Wird es, wie in unserem Fall, evtl. irgendwann zum Problem, wenn ja, inwiefern? Sollte er ins eigene Bett? Weitere Frage: er wacht jede Nacht sehr oft (mind. dreimal) auf und wird mit Wasserfläschchen beruhigt, das er auch stark einfordert. Das ist IMMER so und nicht nur zeitweise, deshalb können wir Zahnen, Hunger etc. ausschließen. Er schläft dann auch sofort weiter. Woran kann das noch liegen? Er ist gesund und gut entwickelt. Wir haben auch schon über viele Wochen versucht wie es ist, wenn wir in seinem Zimmer neben ihm schlafen, dass er sein eigenes Bett hat: kein Unterschied! Vielen Dank und viele Grüße, Claudia

Mitglied inaktiv - 13.01.2014, 07:37



Antwort auf: Familienbett: Warum wacht er immer noch so oft auf?

Liebe Claudia, das Schlafen im Elternbett hindert das Kind daran, auch in dern Nacht und beim Schlafen zur notwendigen Selbstständigkeit zu gelangen. Denn es erhält sich eine Nähe, wie sie eigentlich nur in den ersten ca. 1 1/2 Lebensjahren notwendig ist. Dazu kommt der Faktor, dass man sich gegenseitig oft stört. Auch dadurch kann häufiges Wachwerden bedingt sein. Das wiederum erhält das Bedürfnis nach oraler Befriedigung und lässt das Fläschchen verlangen. So entstehen zwei Gründe, warum das Kind an dieser Schlafform gerne festhält. Das heißt aber nicht, dass das Kind nicht bei seinen Eltern schlafen sollte. Es heißt nur, dass ein eigenes Bett bei den Eltern her muss. Da kann ein Kind dann sein eigenes Schlafmuster ausleben. Das Schlafen eines Elternteils beim Kind im Kinderzimmer ist zwar hilfreich, wenn das Elternschlafzimmer definitiv zu klein ist, stört aber das gemeinsame Schlafen der Eltern, was vielleicht partnerschaftliche Probleme aufwirft. Auf jeden Fall wird Ihr Sohn nicht seine nächtliches Beruhigungsbedürfnis mittels Flasche so einfach aufgeben, nur weil ein Elternteil bei ihm im Zimmer schläft. Das geht nur prozesshaft und dauert seine Zeit. Ich hoffe, Sie kommen mit diesem Angaben zu einem guten Schluss für Ihre Situation. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.01.2014