Frage: extreme anhänglichkeit

sehr geehrter herr posth, meine frage betrifft meine nun 12 wochen alte tochter. tagsüber wollte sie schon immer umhergetragen werden. neuerdings schläft sie nachts auch nicht mehr in ihrem beistellbettchen. zunächst reichte es, sie neben mich ins bett zu legen, mittlerweile muss ich sie wirklich im arm liegen lassen, wenn ich sie auch nur ein wenig von mir wegschiebe, damit ich mich selber bewegen kann, wird sie meist wach. seit kurzem läßt sie sich auch von ihrem vater nicht mehr beruhigen. manchmal weint sie sogar, wenn er sie auf den arm nimmt. bei anderen meistens sowieso. von meinen schwiegereltern kommen schon die ersten spitzen; ich glaube, sie meinen, es sei meine schuld, weil ich die kleine immer schon sehr ungerne jemand anderem gegeben habe. aber ich denke immer, dass fremde stress für die maus bedeuten. sie denken ich fixiere das kind zu sehr auf mich. und doch frage ich mich langsam, ob ich mit meinem verhalten ihre anhänglichkeit begünstige? vielen dank

von 82muckl am 13.08.2012, 08:30



Antwort auf: extreme anhänglichkeit

Hallo, dieses Fixieren einen kleinen Säuglings auf seine Mutter ist ein natürlicher und richtiger Vorgang. Das ist eine Erkenntnis der Bindungstheorie und nimmt Bezug auf den Vorgang der Prägung im Tierreich. Dass die kleinen Entchen immer der Mutterente hinterherdackeln ist beredtes Zeugnis dieses wichtigen Vorgangs. Beim Menschen ist die bindung nur viel komplizierter und schließt das Fremdeln mit ein (s. gezielter Suchlauf). Das Fremdeln wird sich in der nächsten zeit deutlich verstärken und sogar der Vater muss etwas dafür tun, dass er von seinem Kind anfangs toleriert wird. Erst im 2. Lebensjahr kommt die automatische Hinwendung zum Vater. Sie können Ihren Schwiegereltern nur die natürlichen Entwicklungsschritte eines Säuglings erklären (siehe mein Forum, Langtext "Das emotionale Bewusstsein") und darum bitten, dass sie Beachtung finden. Das gebietet der Respekt dem Kind gegenüber. Die Gewöhnung an das Beistellbettchen direkt neben der Mutter gelingt eigentlich immer, wenn man dieses Ritual beim Einschlafen erhält. Am Anfang kommt vielleicht hier und da leichter Protest, aber mit liebevoller, mütterlicher Beruhigung entsteht kein Schaden in der Bindung. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.08.2012



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