Sehr geehrter Hr. Dr.Posth!
Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen. Meine 9 Monate alter Sohn Max kann seit ca. 2 Monaten untertags nicht richtig in den Schlaf finden. Er nickt kurz ein und wacht aber oft nach Minuten auf und findet nicht wieder in den Schlaf.So kommt er auf ca. 20 Minuten Schlaf untertags, war davor ca. 2-3h. Auch wenn ich ihn im Kinderwagen schiebe oder ihm im Auto transportiere, wacht er sofort auf, wenn er bewegt wird. Er ist zur Zeit extrem anhänglich, wenn ich nur den Raum verlasse weint er nach mir und robbt mir nach.
Nachts klebt er an mir und will ständig an der Brust nuckeln (ich stille ihn nur mehr nachts zum Einschlafen und dann nach libidum; möchte das aber gerne ändern).
Nun zu meinen Fragen:
1) Was kann ich tun um das so enge Band zwischen uns zu lockern?
2) Wie führe ich ein Übergangsobjekt ein und was soll das sein
3) Hat mein sohn eine Bindungsunsicherheit?
Lieben Dank fürs Lesen,
Nane
Mitglied inaktiv - 05.02.2007, 11:42
Antwort auf:
Extreme Anhänlgichkeit & Einschlafprobleme
Liebe Nane(?), es kann nicht das Ziel des eigenen Handelns sein, das Mutter-Kind-Band zu lösen. Die Anhänglichkeit drückt ja Unsicherheit und Angst aus in der Erkundung des Raumes. Einem Säugling kommt dieser neu entdeckte Raum riesig vor, und folglich entwickelt sich Angst, die Mutter zu verlieren. Aktives Lockern des Mutter-Kind-Bandes führte zur Verlust- und Trennungsangst. Mit der Loslösung im zweiten Lebensjahr aber lockert sich dieses Band ganz von alleine, weil jetzt eine zweite Person, in der Regel der Vater, ganz stark in den Orientierungsmittelpunkt rückt (s. Stichwort Loslösung).
Die Anhänglichkeit sollte also von der Mutter akzeptiert und toleriert werden, auch wenn es zuweilen anstrengend ist.
Zur Brustentwöhnung in der Nacht, d.h. zum Abstillen, bitte das entsprechende Stichwort im gezielten Suchlauf lesen. Sie können sich gerne wieder melden, wenn noch Fragen bestehen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.02.2007