Hallo,
manchmal weiß ich leider nicht mehr, was ich noch tun soll. Lukas bleibt keinen Augenblick mal alleine, selbst wenn ich nur mal zur Toilette gehe, hängt er an meinem Hosenbein, gehe ich vom Kinderzimmer in die Küche nebenan(wir haben eine Wohnung - alles eine Ebene, er kann mich sogar sehen!) fängt er an zu jammern und hängt wieder an mir dran, kurz gesagt: Ich kann wirklich keinen Schritt tun, ohne daß er scheinbar Angst hat, daß ich vielleicht nicht wieder komme! Er bleibt auch nicht bei Bekannten/Freunden, wenn ich mal zum WC muß, obwohl wir regelmäßig Kontakt zu ihnen haben (gleichaltrige Kinder). Er bleibt höchstens noch bei Oma. Er kann sich leider auch nur ganz schlecht selbst beschäftigen, ständig will er Anregungen und bespielt werden. Sobald ich selbst mal etwas tun möchte oder telefoniere fängt er regelrecht zu "spinnen" an, schreit, wirft Sachen durch die Gegend oder haut seinen kleinen Bruder (11 Mon.). Wie kann ich ihm 1. mehr Selbstvertrauen beibringen und 2. zum selber Spielen anregen?
Mitglied inaktiv - 24.11.2003, 10:59
Antwort auf:
Extrem anhänglich - 2 3/4 Jahre, was tun?
Hallo, was Sei sich fragen müssen ist, ob Ihr Sohn schon immer durchgängig so ängstlich und anhänglich gewesen ist, oder ob es erst eingesetzt hat, als z.B. seiner kleiner Bruder geboren wurde. Mit bald drei Jahren dürfte ein solch unsicheres, ja schon fast trennungsängstliches Verhalten nicht mehr auftreten. Oder es gibt eine andere große Irritation in seinem Leben, die Ihnen dann auch nicht klar wäre.
Verständlich in diesem Zusammenhang sind sein aggressiven Verhaltensweisen, wenn Sie z.B. telefonieren, also sich intensiv anderen Menschen zuwenden. Da er offensichtlich noch stark abhängig ist von Ihrer Zuwendung, versucht er Ihre Aktivitäten zu torpedieren.
Also Sie müssen erst Klarheit darüber schaffen, was seine Selbständigkeitsentwicklung hemmt, und erst dann können Sie mit Programmen beginnen, den entstandenen Knoten zu entwirren. Wahrscheinlich brauchen Sie fachkundige Hilfe dazu, was z.B. eine Beratungsstelle für Erziehungsfragen leisten könnte. Die meisten Städte und Kommunen bieten so etwas kostenlos an. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 24.11.2003