Frage: Etwas ungewöhnliche Frage

Lieber Dr. Posth, unsere Kinder (3 u 1)lieben Ihren Opa sehr und werden auch hin u wieder von ihm betreut.Es besteht eine innige Bindung von beiden Seiten.Was mir Sorge macht ist,dass er an einer unbehandelten Psychose leidet (verweigert Behandlung, er sei normal, eher die anderen verrückt).Es gibt Phasen,in denen er normal wirkt,aber auch welche,in denen er sehr abwesend ist,seltsame, unpassende Antworten gibt u Dinge sagt, die zumindest sehr außergewöhnlich klingen.Er verdächtigt sein Umfeld immer wieder,es würde ihn beobachten lassen etc.Er ist vernünftigen Argumenten dagegen nicht zugänglich. Mit den Kindern ist er sehr liebevoll. Jedoch meint er da manchmal Worte u Sätze zu hören,die die Kinder ganz gewiß nicht haben sagen können.Ich mache mir Gedanken,ob der Umgang den Kindern schaden könnte u wie ich damit umgehe,wenn sie älter sind u Fragen darüber stellen. Würde ich den Kontakt einschränken,wäre das Nährboden f seine Vorstellungen.Wie sehen Sie das? DANKE u GRÜSSE

Mitglied inaktiv - 20.02.2006, 07:28



Antwort auf: Etwas ungewöhnliche Frage

Hallo, Sie stellen mir eine sehr schwierige Frage, die Sie gleichzeitig unbedingt auch dem Psychiater stellen sollten, der den Großvater behandelt. Sicher würde der Großvater es als "Angriff" auf seine Persönlichkeit werten, wenn Sie ihm die Kinder entzögen. Offenbar leidet er ja unter einer Art von Verfolgungswahn. Für die Kinder ist das zunächst einmal in ihrer Liebe zum Großvater nicht begrenzend. Sie nehmen ihn sicher so, wie er ist. Wenn sie etwas älter sind und unterscheiden können, was von seinem Gesagten als realistisch gelten darf und was nicht, wobei Sie den beiden ein wenig helfen müssen, dann werden sie ihn weiter mögen, aber als etwas verschroben bezeichnen. Für die KInder ist es auch viel leichter, über die Versponnenheiten von psychisch Erkrankten auch einmal zu lachen. Das ist nicht verboten. Es sollte nur möglichst nicht in Gegenwart der erkrankten Person passieren. Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiter helfen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.02.2006