Frage:
essverhalten - auch an die mütter
guten abend herr dr. Posth
ich brauche mal wieder ihren rat. es geht um das essverhalten meiner tochter (15 monate). sie isst leider nur was sie mag, ist ja normal, tun wir erwachsenen ja auch. leider mag sie aber fast nur so typische kindernahrung wie pommes, fischstäbchen, teigwaren usw. sie mag fast kein gemüse und fast kein obst. nun frage ich mich langsam, ob ich ihr tatsächlich noch immer etwas spezielles kochen soll. z.b. wenn wir lasagne essen und salat, rührt meine tochter nichts an - soll ich dann immer extra für sie nackte teigwaren kochen oder eben fischstäbchen oder ihr halt stattdessen eine beba anbieten? wann sollte eigentlich ein kind lernen, das zu essen, was der rest der familie isst? sie weiss ja, wenn sie gar nichts isst, bekommt sie halt was sie mag oder ihre beba milch! ich habe aber nicht im sinn, jahrelang jedem kind (falls denn mal noch weitere geboren werden) eine extrwurst zu kochen. wie lange kann man das so machen, ohne dass die kinder anfangen, die situation "auszunutzen"?
danke für ihre antwort.
lg veralynn
Mitglied inaktiv - 12.07.2004, 21:58
Antwort auf:
essverhalten - auch an die mütter
Liebe Veralynn, daß ein Kleinkind durch sein eigenes Eßverhalten unterernährt ist, kommt in unserer westlich-industriellen Gesellschaft so gut wie nie vor. Selektives Essen ist jedoch an der Tagesordnung. Der Hauptgrund hierfür ist das zu reichhaltige Nahrungsangebot. Kinder lieben es eigentlich, täglich dasselbe zu essen. Das können wir Erwachsene uns kaum noch vorstellen. Insofern ist es kein Mangel, wenn Sie jeden Tag nebenher ein paar Nudeln kochen (am besten vollwertige), die Ihre Tochter mit etwas Soße alleine ißt. Vom Obst und Gemüse bekommt das Kind die Sorte, die es mag, fast immer Möhren oder Kolrabi, notfalls auch roh. Obst geht meistens als Kompott. Milch brauchen die Kleinkinder auch noch, aber das ist selten ein Problem.
Zu bedenken ist immer, daß in diesem Alter Widerstand angesagt ist, der zur Entwicklung des Selbst gebraucht wird. Sich mit elterlicher Macht dagegen durchzusetzen, verschärft fast immer das Problem. Eingehen auf das Kind, Tricks und Überredung schaffen viel mehr. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 16.07.2004
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essverhalten - auch an die mütter
anders gefragt, ab wann sollte man damit anfangen, ein kind zum essen zu "erziehen"? sofern man überhaupt wert auf einigermassen gesunde und abwechslungsreiche nahrung legt (ist ja auch einstellungsache)?!
nochmals danke
Mitglied inaktiv - 12.07.2004, 22:27
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essverhalten - auch an die mütter
Ich finde sie braucht überhaupt keine Extrwurst. Hab auch so einen Verweigerer z.H. aber die ERfahrung gemacht, daß es bei jeder Mahlzeit wenigstens eine Menuekomponente gibt, die dem Kind schmeckt. Und wenn sie halt nichts davon will, was auf dem Tisch steht, dann gibts auch nix anderes. Punkt.
Ich versuche aber immer etwas zu Kochen wo wenigstens ein bis zwei zumutbare Teile für meine "Feinschmeckerin" dabei sind. Hab das anfangs auch so gemacht, daß es dann was anderes gab oder eine Flasche gemacht wurde wenn sie absolut nicht wollte. Ich hab aber dann gemerkt, daß es dadurch noch schlimmer wurde und sie mich regelrecht mit nichts Essen erpresst hat.
Obwohl sie sehr leichtgewichtig ist und ich mir bis dahin immer Sorgen um ihr weniges Essen gemach habe hab ich mit 1,5 Jahren angefangen, daß es feste Mahlzeiten gibt (gabs vorher schon) und sie davon essen kann was sie will und wieviel sie will. Sollte sie nichts von dem wollen, was auf dem Tisch steht, gibts halt bis zur nächsten Mahlzeit nichts mehr, basta. Dabei verhungern die nicht, glaub das blos nicht.
Wir hatten damit Erfolg. Meine Tochter ist zwar immer noch eine schlechte Esserin aber wir haben beim Essen keinen Zwergenaufstand mehr. Sie isst fast immer was mal viel mal wenig. Mittlerweile probiert sie auch das meiste was da ist und wir haben keine Machtkämpfe mehr am Tisch.
Übrigens mit 15 Monaten brauch ein Kind ohnehin keine Milchnahrung/Säuglingsmilchnahrung mehr!
Mitglied inaktiv - 13.07.2004, 00:43
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essverhalten - auch an die mütter
Hallo,
hatte dasselbe Problem mit meiner Kleinen. Wenn sie mal wieder nicht essen wollte, weil sie es angeblich nicht mag (sie wollte immer ihre Flasche/Gläschen usw) habe ich ihr Tellerchen einfach stehen gelassen, ihr klar gemacht, daß es nichts anderes gibt und gewartet.
Und siehe da, irgendwann hat der Hunger sie übermannt und sie hat gegessen. Da solltest Du hart sein, auch wenn Du denkst, daß Dein Kind zu wenig drauf hat (ist bei meiner Kleinen auch so). Denn irgendwann haben sie den Dreh raus:
Wenn ich bißchen rumnörgel, bekomme ich schon, worauf ich jetzt Lust habe. Und dann essen sie später nur noch Milchschnitte, Fruchtzwerge usw. Und dann hast Du verloren.
Ist vielleicht ein harter Kampf (für Deine Nerven) aber es wird sich lohnen.
Mitglied inaktiv - 13.07.2004, 23:46
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essverhalten - auch an die mütter
muss dazu sagen, meine tochter wiegt über 11 kilo bei einer grösse von ca. 76 cm! ich habe eigentlich nicht angst, dass sie zuwenig drauf hat.
Mitglied inaktiv - 14.07.2004, 09:01