Lieber Dr. Posh,
ich habe bei meinen Sohn Markus (11 monate) leider am beginn der Beikost viele Fehler begangen. Ich bin eine der Mütter die immer dachten "Er muß doch was essen!!" und ihm Löffelche für Löffelchen reingeschwindelt hat. Ich habe ihn zwar nicht gezwungen ihn aber durch Spielzeug und Animationsprogramm abgelenkt und ihn so dazu gebracht zu essen.
Jetzt hab ich den Salat. Mein kleiner ißt nur mehr wenn ich ihm ein interresantes Spielzeug unter die Nase halte ansonsten krieg ich nicht einen einzigen Löffel in seinen Mund.
Hätten sie irgendwelche Tipps wie ich aus diesen Teufelskreis ausbrechen kann? Wie lange kann ich eine totale Nahrungsverweigerung akzeptieren und zuwarten?
Milch trinkt er übrigens auch nicht die verweigert er total, Wasser Säfte ect nur sehr wenig (max 100ml am Tag).
Er ist übrigens gut entwickelt knapp über 10 Kilo und ca 74 cm groß beginnt schon zu gehen.
Gibt es irgendwelche österreichischen Adressen an die ich mich wenden kann?
LG M.
Mitglied inaktiv - 13.10.2008, 12:29
Antwort auf:
Essstörung??
Hallo, wer hat Ihnen denn den Floh ins gesetzt, dass Säuglinge und Kleinkinder beim Gefütterrtwerden und Essen nicht spielen dürfen? Das ist meiner Auffassung nach eine völlig überalterte Auffassung, die aus der Zeit herrührt, als die Anfänge des Essens gleichzeitig ein Anfang erzieherischer Maßnahmen für Disziplin waren. Essen und Spiel gehören für ein kleines Kind immer zusammen. Denn das Spiel ist für das kleine Kind kein Zeitvertreib, sondern die geeignete Methode zu lernen und die Vorgänge in der Welt zu verstehen und sich anzueignen. Gleichzeit erhöht sich der Spaßfaktor für die auszuübende Tätigkeit und damit die Motivation. Spiel, Freude und Motivation sind die Motoren des ausforschenden Verhaltens für das Kind. An der Spiellust, am Vergnügen und an der bedürfnisorientierten Befriedigung aller vegetativen Funktionen im menschlichen Leben wie Essen, Trinken, Schlaf, Ausscheidung usw. erkennt man u.a. die psychische Gesundheit beim Kind. Lassen Sie sich also nichts einreden. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 16.10.2008