Hallo Herr Dr. Posth.
1)
Haben Sie einen Rat, was ich mache, wenn mein Sohn (7,5 Monate) mir in die Brust beißt beim Stillen ? Die einen sagen "ignorieren"... die anderen laut "AUA sagen" und abdocken.
2)
Meine Tochter (knapp 2) ist von heute auf morgen sehr wählerisch mit ihrem Essen geworden und ißt fast kein Gemüse mehr. Nudeln, Reis und Kartoffeln ißt sie, auch morgens Müsli.
Mais, Fisch und Krabben ißt sie auch. Obst hingegen gar nicht mehr.
Ich lasse sie so essen wie sie mag, biete ihr ab und an etwas an... wenn sie nein sagt, muß sie nicht.
Wohl ist mir dabei aber nicht, da ich nicht weiß ob sie dennoch die nötigen Nährstoffe bekommt.
Steckt eventuell "entwicklungspsychologisch" etwas dahinter ?
Danke für Ihre Antwort.
Hatice
Mitglied inaktiv - 05.12.2005, 15:25
Antwort auf:
Essen
Liebe Hatice, wenn Sie nicht beim Zubeißen spontan "Aua" sagen, dann brauchen sie es hinterher auch nicht zu tun, denn Sie können Ihrem Sohn noch nichts beibringen. Er würde es immer wieder tun, und dann wären sie erzürnt.
Die Eßprobleme, die im Rahmen des Trotzes auftreten, haben durchaus etwas mit der Entwicklung zu tun. Kinder spüren sehr genau, wo sie Ihren Widerstand und ihre Selbstbehauptung am besten platzieren. Und wenn es bei der Nahrungsaufnahme hierzu eine gute Möglichkeit gibt, dann wird dieses Terrain auch gerne genutzt. So schnell bekommt ein Kind in diesem von Nahrung überquellenden Land keinen Mangel. Am besten, Sie wiegen sie in kürzeren Abständen, um sich zu vergewissen, daß das Nährstoffangebot insgesamt ausreichend ist. Darüberhinaus vergewissern Sie sich, daß die Breite des Angebots groß genug ist, um auch Vitamine, ungesättigte Fettsäuren und Spurenelemente abgedeckt sind. Das ist im Prinzip ganz einfach, denn ein oder zwei vollwertige nahrungsmittel genügen hierfür, z.B. Milch in ausreichender Menge (auch im Müsli), Vollwertbrot, Ei und etwas Fleisch oder Fisch. Der Rest ist Beigabe, der auch als sog. Fingerfood (Tomaten, Gurke, Paprika, etc. und Obst) für zwischendurch gereicht werden kann. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.12.2005