Hallo!
Meine Tochter ist 10,5 Monate alt. Seit einigen Wochen habe ich ein großes Problem beim Füttern. Die ersten 3-4 Löffelchen läßt sie sich noch super füttern und ab dann geht es los, daß sie ständig mit der Hand nach dem Löffel schlägt. Geb ihr immer was in die Hand, damit sie beschäftigt ist. So lang macht sie dann brav den Mund auf und ißt. Allerdings läßt sie immer ein Teil nach dem anderen runterfallen und ich bin während dem Füttern nur am Suchen, was ich ihr Neues geben könnte, womit sie wieder eine Weile beschäftigt ist. Es ist ein Drama. Aber wenn ich es schaffe, sie abzulenken, dann ißt sie z.B. mittags ca. 250 g Menü.
Dann hab ich noch ein Problem mit dem Einschlafen.Es ging sehr lange gut, sie ist direkt überm Trinken eingeschlafen. Jetzt gibts nur noch Theater, kann sie nicht beruhigen. Ich nehm sie dann immer mit in mein Bett, da schläft sie brav ein. Aber da sie so beweglich ist, kann ich sie da nicht allein liegen lassen, weil ich Angst hab, daß sie rausfällt...
Mitglied inaktiv - 02.06.2008, 12:02
Antwort auf:
Essen / Schlafen
Stichwort: frühkindliche Essprobleme
Hallo, Säuglinge können Essen und Spielen nicht trennen. Es ist wahrscheinlich ein Naturprinzip, dass Essen und Spielen am Anfang zusammengehören. Ursprünglich mussten die Menschen alle ihre Nahrungsmittel erst einmal entdecken und ausprobieren, bevor ihnen klar gewesen ist, was genießbar war und was nicht. Das ging höchtwahrscheinlich über spielerische Rituale, so wie man heute oft noch bei dem Menschen nahestehenden Tieren sieht. ein zweiter Punkt ist, dass unser nach einer Zeituhr festgelegter Tagesablauf mit festen Essenszeiten noch nichts mit dem frühkindlichen Lebensprinzip zu tun hat. Würden wir sie nicht füttern, würden Kinder erst einmal ziemlich willkürlich und in unklaren Zeitabständen ihre Nahrung aufnehmen. Das wäre dann bei großem Hunger viel und bei kleinem Hunger wenig. Wir füttern um eine bestimmte Zeit mittags 250g und wundern uns, wenn das Kind nach 3 Löffeln anfängt, mit dem Essen herumzuspielen.
Lassen Sie ihre Tochter das Essen ruhig mit den Fingern erforschen. Sie kann sich auch probeweise selber den Löffel in den Mund führen, auch wenn die Hälfte daneben geht. Das gehört zum Spiel: "Versuch und Irrtum" dazu. Aber die Koordination wächst und der Genuss an der nahrungsaufnahme. Kneift ein Kind demonstrativ die Lippen zu sammen, ist es satt. Hilft nette Überredung nichts, wird das Essen abgebrochen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.06.2008