Frage: Ess-Störung /Neophobie oder was !??!

Mein Sohn (6) isst seit Jahren wirklich sehr einseitig: KEIN Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Milch, Eier (nur verbacken im Kuchen), Soßen jeder Art, Wurst ! Im Grunde "lebt" er nur von Cornflakes, Fruchtzwerge,trockene Nudeln+Reis+Kartoffeln, Brot, Käse und Süßkram. Da sich dieses Verhalten nicht ändert, werden wir wohl demnächst eine Psychologische Therapie beginnen. Nur hab ich keine Ahnung,wie ich weiterhin mit ihm umgehen soll: geb ich ihm weiterhin "sein" Essen oder bestehe ich doch drauf,dass er mal was Neues probiert !? Denn ich hab gemerkt,dass wenn mein Sohn wirklich HUNGER hat,er eher bereit ist,was zu probieren......aber ich kann ihn ja auch nicht immer nur hungern lassen. Wie sehen Sie das und meinen Sie,es würde Sinn machen zusätzlich auch mal eine Reha zubeantragen ? Nun habe ich im Internet was über Neophobie gelesen und irgendwie passt das auch auf meinen Sohn zu - doch wie gehe ich damit um....oder was steckt hinter seinem Essverhalten ? Vielen Dank, LG Silke

Mitglied inaktiv - 26.01.2009, 08:22



Antwort auf: Ess-Störung /Neophobie oder was !??!

Stichwort: frühkindliche Essprobleme Liebe Silke, das Essverhalten eines Menschen ist eine komplexer Vorgang, der sich aus verschiedenen Elementen zusammensetzt. Appetit steht natürlich im Vordergrund, wobei Hunger und Appetit noch etwas Unterschiedliches sind. Bei dem Appetit kommt Lust dazu, und genau diese Lust lässt Kinder auch Neues probieren. Appetit-schwache Kinder essen nur das, was sie kennen und was ihnen schmeckt, und davon meist nur das Nötigste. So ähnlich scheint es bei Ihrem Sohn zu sein. Aber die Schwierigkeiten, die mit dem Anfang des Essens bestehen, können auch mit seinem Ende bestehen. Hier ist Sattsein das physiologische Signal oder psychisch Unlust. Die Unlust kann zu früh kommen, wenn Kinder unglücklich und depressiv sind. Auch diese Kinder essen nur das Nötigste, manchmal so gut wie gar nichts. Kinder, auf die beim Füttern nicht gehört wird und die immer ihren Teller leer essen müssen, lernen über ihr Sattsein hinaus zu essen. Lernen sie dann auch noch Essen als Ersatz für andere Befriedigungen einzusetzen, ist ihr Weg in das wahllose und permanente Essen vorgezeichnet. Das bedarf es dann nicht einmal mehr eines elterlichen Vorbilds. Ich denke, für Ihren Sohn ist eine Psychotherapie wahrscheinlich das Richtige. Bis dahin lassn sie erst einmal alles, wie es ist. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 27.01.2009



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