Frage: Erziehungsberatung?

Mein Sohn ist knapp 5,5 Jahre alt. Er ist sprachlich u. geistig sehr weit, hat aber Probleme mit der Ablösung und mit dem Selbstbewusstsein (lt der KIGA-Erzieherin). Ich bin alleinerziehend, seit er knapp 1 Jahr alt ist. Kontakt zum Vater besteht nicht, da dieser das nicht will. Die Erzieherin hat mir vorgeschlagen, mit meinem Sohn zu einer Erziehungsberatung zu gehen oder psychologische Hilfe zu suchen, um das Fehlen des Vaters zu verarbeiten. Ich weiß auch nicht, wie ich mich verhalten soll. Soll ich den Vater "totschweigen" oder lieber mit ihm darüber reden (wielange wir zusammenwaren, was wir für eine Wohnung hatten usw)? Was ist für ihn leichter? Halten Sie psychologische Hilfe für sinnvoll, obwohl außer dem fehlenden Vater alles gut läuft (mein Vater und mein Schwager als männliche Bezugspersonen)? Danke für Ihr Antwort!!

Mitglied inaktiv - 30.03.2009, 20:26



Antwort auf: Erziehungsberatung?

Hallo, das kommt ein wenig auf Sie selbst an. Wenn Sie sich zutrauen, die psychosozialen Entwicklungschritte ausreichend lenken zu können und das Loslösungsproblem (nicht die Ablösung!, s. entsprechendes Stichwort im Suchlauf) mit Ihrem Schwager und dem Großvater in den Griff zu bekommen, dann brauchen Sie keine Erziehungsberatung. Es wird schon zutreffen, was die Erzieherin an ihrm Sohn bemerkt hat. Aber das eigentliche Problem ist die erschwerte Loslösung (s. ebenfalls gezielter Suchlauf) und nicht die Ablösung. Den Vater totschweigen sollten Sie übrigens nicht. Es ist immer besser, ein Kind weiß, dass es einen Vater gibt, der aber nicht bei seiner Familie leben kann. Eine passende kindgerechte Erklärung hierfür ist wichtig. Den wahren Grund können Sie Ihrem Sohn später erklären. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.04.2009