Frage: Erneute Probleme durch herausfordernde Umstände

Lieber Hr. Dr. Posth, meine letzten Fragestellungen waren folgende: 44117, 46404 Aktuell: unser Sohn, 4J 7 M, bekam vor 5 Wochen Bruder. Parallele Situation im Kiga: beide Erzieherinnen haben leider Kiga verlassen, Sohn mochte sie sehr. Beziehung zur neuen Erz. dagegen schwierig. Seit Veränderung im Kiga u Geburt des Bruders folgende Probleme: Wiedereinnässen tagsüber (bessert sich langsam wieder); keinerlei Frustrationstoleranz; extrem große Empfindlichkeit gegenüber Kritik (siehe letzter Beitrag), auch bei sehr liebevoller Äußerung extremste Abwehr (Schreit:"du ärgerst mich!" oft heult er, rennt weg, schlägt um sich).Er wird in Pflege des Bruders einbezogen; Papa ist für ihn da u hat Zeit. Geben uns allergrößte Mühe u trotzdem dekopmensiert die Situation wie zu schwierigsten Zeiten. Er hatte sich so gut entwickelt und nun scheint alles zunichte... . Ich mache mir Sorgen! Was können wir noch oder anders machen? Kigapause? Herzlichen Dank Johanna

von JohannaK am 13.02.2012, 07:13



Antwort auf: Erneute Probleme durch herausfordernde Umstände

Liebe Johanna, genau wie Sie selbst würde ich für eine Kindergartenpause plädieren. Die Erfahrung, einen kleinen Konkurrenten zu Hause zu bekommen und gleichzeitig Beziehungsverlust im Ki-ga hinzunehmen, hat Ihre Sohn emotional überfordert. Die neue Erzieherin scheint dieses entstandene Defizit nicht ausgleichen zu können. So wird es Ihr Sohn als innere Aufwertung empfinden, wenn er jezt erst einmal bei seinem Brüderchen zu Hause bleiben darf. Wenn Sie feststellen ,dass er wieder zu seiner alten Ausgeglichenheit zurückgefunden hat, machen Sie ihm den Vorschlag, wieder in den Ki-ga zurückzukehren. Vielleicht will er es ja von selber. Das derzeitige Verhalten Ihres Sohn würde ich als regressiv bezeichnen ("Regression" s. gezielter Suchlauf). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.02.2012