Frage: Entwicklungsstottern??

Unser Sohn 2,5 ist vor 5 Monaten großer Bruder geworden...er liebt ihn mittlerweile sehr und er muss auch überall dabei sein. Seit 2 Monaten besuchen wir eine Art Spielgruppe, bei der die Kinder für ca. 3 Std. 2 Tage die Woche alleine dort bleiben. Anfangs wollte er gar nicht alleine bleiben, hat sofort geweint, bzw. ich habe ihn dann sofort wieder mit heim genommen. mittlerw. geht er zwar hin, aber er frägt schon morgens ob er wieder hin muss..er will nicht, weil Mama nicht dabei ist! Vor ca. 4 Wochen hat er zu Stottern begonnen, es wird immer schlimmer finde ich. Er braucht auch seine Nuckelflasche wieder und trinkt so bis zu 10 Fl. Wasser täglich, auch nachts!! Ich lege mich schon immer zum Schlafen zu ihm dazu, auch nachts schreit er oft nach mir! Er ist auch seit ca. 2 Monaten sauber und macht seit dieser Zeit keinen Mittagsschlaf mehr...Alles ein bisschen viel denke ich...Soll ich ihn aus der Spielgruppe rausnehmen, was denken Sie? Herzlichen Dank! Mariella

von marion011 am 11.11.2013, 09:11



Antwort auf: Entwicklungsstottern??

Liebe Mariella, es ist in der Tat ein bisschen viel für Ihren Sohn, wobei sich das größte Prolem daraus ergibt, dass die Geburt des Geschwisterchens ungefähr mit dem Spielgruppenversuch zusammengefallen sind. Dadurch ergibt sich für ein Kleinkind die Vorstellung, dass es selbst seinen Platz zu Hause für das Geschwisterkind räumen muss. Das aber bedeutet gleichzeitig einen dramatischen Verlust an Bindungsanteilen. Angstgefühle, Anhänglichkeit und auch körperliche Symptome sind die Folge. Den vermeintlichen Bindungsverlust versucht Ihr Sohn nun durch Dauernuckeln an der Wasserflasche auszugleichen. Schlechte Träume und Angst in der Nacht gehören zu typischen Reaktionen. Ich kann Ihnen all demzufolge nur empfehlen, die Spielgruppenversuch erst einmal wieder zu beenden und es mit gehörigen Abstand zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu versuchen. Grundsätzlich aber dürfen Sie Ihren Sohn, bis er seinen Platz in der Gruppe gefunden hat, nicht alleine lassen. Und er muss Vertrauen zur Betreuungsperson etnwickelt haben. All das sind die Kriterien der sanften Ablösung (s. gezielter Suchlauf). viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.11.2013