Hallo Dr. Posth; heute wende ich mich auch mal mit einer Frage an Sie. Ich habe Ihnen hier mal den heilpäd. Bericht (Aug. 2004) der Frühförderstelle über unseren Sohn ( wird im Nov. 4 Jahre alt) "kopiert". Mir ist klar das man hier nicht mehr von einer Entwicklungsverzögerung reden kann, aber ist der Verdacht auf geistige Behinderung wirklich schon angebracht oder kann man von einer Entwicklungsstörung reden? Sind die sog. Defizite bei guter Förderung wohl noch aufholbar oder wird unser Zwergi immer hinten dran liegen? Er besucht seit einer Woche einen heilpäd. Kindergarten. Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen. Lieber Gruß K. Zur Entwicklung: allgem. Entwicklungsretardierung, Wahrnehmungsstörungen, Sprachentwicklungsstörung, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite, Grob- und Feinmotorische Defizite, Verhaltens- und Emotionale Störung mit Aggressionen und Autoaggressionen, Epilepsie Bewegung: Grob-und Feinmotorik unterdurchschnittl. entwickelt, überfliegende Bewegungsmuster mit Unfallneigung, kein sicheres Ballfangen da Augen-Handkoordination kaum vorhanden, keine angemessene Tonusregulation, schneiden mit Schere bei deutlicher Mitbewegung des Mundes im Ansatz, geschickt im Umgang mit Hammer und Nagel, schiebt, hantiert und schleppt gerne schwere Gegenstände Wahrnehmung gestörte Wahrnehmungsverarbeitung im auditiven, visuellen, taktilen und propriozeptiven Bereich. Vermeidung im taktilen Bereich, Reizsuche im propriozeptiven Bereich. Auditiv und visuell reizoffen mit wenig Filterfähigkeit Spielen/Perzeption zeigt gutes Nachahmungsverhalten, Interesse an handwerklichen Tätigkeiten wie bauen, hämmern; Merkfähigkeit, Auffassungsgabe, Spielplanung- und Abfolge für praktische Handlungen deutlich besser als bei Perzeptionsleistungen oder kognitiven Aufgaben; Erklärungen oder Aufgabenstellungen versteht er oft nicht; Impulsives Spielverhalten, Wünsche u. Vorhaben können nicht unterdrückt werden, Aufmerksamkeit-und Konzentrationsleistungen gering Sprache Sprachentwicklungsstörungen Selbstständigkeit wenig Eigeninitiative, motorische Defizite Bei einem Lebensalter von 44 Monaten entsprachen die Leistungen des Jungen (50% Perzentile): Laufalter - 33 Monate Handgeschicklichkeitsalter - 33 Monate Perzeptionsalter - 28 Monate aktive Sprache - 28 Monate Sprachverständnis - 28 Monate Sozialalter - 23 Monate Selbstständigkeitsalter - 23 Monate Es besteht eine deutliche Entwicklungsretardierung mit massiver Verhaltens- Regulationsproblematik. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es schwer einschätzbar ob eine geistige Behinderung vorliegt oder die Retardierung mit ihrer Problematik durch die Epilepsie und Anzeichen frühkindlicher ADHS bedingt sind.
Mitglied inaktiv - 23.08.2004, 07:04