Entwicklungsfreiraum Kindergarten und wissenschaftliche Erkenntnisse

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Entwicklungsfreiraum Kindergarten und wissenschaftliche Erkenntnisse

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, letzte Woche habe ich nach einem gemeinsamen 3wöchigen Eingewöhnungsversuch unseren 3j Sohn aus dem KG wieder rausgenommen. Da ich sehr darauf achte, dass unser Sohn seine Gefühle und Gedanken, sowie seinen Körper als wahr und richtig annehmen darf, ist es mir ein richtiger Greuel, ihn dem langen Stillsitzen oder auch der Möglichkeit eines time out auszusetzen.Er ist aufgrund schlechter Erfahrungen bei Gleichaltrigen sehr zurückhaltend und allgemein ein sehr umgänglicher Mensch. Es haben sich auch keine Freundschaften angebahnt, die neg. Erfahrungen eher verstärkt. Haben KGs überhaupt die Möglichkeit bei der Betreuungsrelation den Kindern Freiräume zu einer angemessenen körperlichen und geistigen Entwicklung zu bieten? Während wir unseren Sohn loben und animieren lachend in zig Positionen zu rutschen und derzeit auch viel toben, wird er im Kindergarten genau dafür geschimpf. Natürlich musste ich mir anhören, ich müsse konsequenter sein.

von kleiner-fuchs am 13.10.2014, 07:44



Antwort auf: Entwicklungsfreiraum Kindergarten und wissenschaftliche Erkenntnisse

Hallo, das kommt natürlich sehr auf den jeweiligen Ki-ga an. Die Pädagogik ist in jeder Einrichtung etwas unterscheidlich, was letztendlich das Pädagogen-Team und die Leitung bestimmen. Man sollte sich den Kiga also immer gut anschauen, in dem man sein Kind dann schicken will. Denn dort wird das eigene Kind von zunächst fremden Menschen bis zu einem gewissen Grad mit erzogen. Dabei muss es in einem Ki-ga odr einer Ki-ta aber immer etwas mehr Regulation geben als zu Hause. Denn die Gruppenbetreuung erzwingt eine grundlegende Ordnung. In der Schule wird das später dann noch wichtiger. So gesehen ist es gut, wenn sich die Kinder bereits im Ki-ga daran gewöhnen, wobei ein guter Ki-ga noch viel Freiraum lässt. Die Kinder unterscheiden dann aber sehr schnell, was im Ki-ga geht und was zu Hause dann darüber hinaus noch alles möglich ist. Diese Form der Anpassungsfähigkeit gehört zur Sozialentwicklung dazu. Daher sollte man seinem die Möglichkeit bieten, in einen Ki-ga zu gehen, ab welchem Alter ist eine andere Frage. Vielleicht schauen Sie sich einfach noch einmal nach einem passenderen Ki-ga für Ihren Sohn um. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.10.2014



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