Frage: Entwicklung

Hallo, Am Do erfuhr ich im Kiga (2x/Wo 5h), dass unsere Tochter (15 Mon)einem gleichaltrigen Jungen angegriffen hat. Außerdem wirft sie seit einigen Tagen ihr Abendessen ständig auf den Boden ohne tatsächlich zu essen. Es wird nur „gematscht“. Sie angelt nach allem, was sich auf dem Tisch befindet und wirft es zu Boden. Ich habe sie genommen, in Ihr Zimmer getragen, geschimpft u. die Tür geschlossen (zum 1. Mal). Für ca. 1 Minute (wir wissen, dass kl. Kinder die Zeit als sehr viel länger empfinden). Sie hat natürlich geweint. Als ich sie holte hat sie sich dann kaum noch (bestimmt 20 Min.) beruhigen können. Als wir sie dann später ins Bett brachten, haute sie ihr Kuscheltier, was sie noch nie getan hat. Machte aber auch wieder „eiii“, als wir es sagten. Zudem schlägt sie ständig nach der Brille ihres Vaters, der zwar schimpft – die Maus sich aber trotzdem nicht beeindrucken lässt. Ist ihr Verhalten ok? Muss sie in ihrem Alter überhaupt betraft werden und ggf. WIE? Danke Bella

Mitglied inaktiv - 22.05.2006, 21:46



Antwort auf: Entwicklung

Stichwort Aggressivität bei Kleinkindern Liebe Bella, verzeihen Sie, wenn ich Sie korrigiere. Sie hätten fragen sollen: "Ist unser Verhalten okay?" Zunächst einmal ist es völlig nutzlos, ein junges Kleinkind in dieser Wiese zu bestrafen. Die sogenannte Auszeit oder soziale Trennung ist erst für das Trotzalter ab etwa zwei Jahren geeignet. Dabei ist es aber die härteste Maßnahme, die höchst selten einmal erforderlich sein sollte. Ein 15 Monate altes Kind kann eine erzürnte Reaktion seiner Eltern oder Bezugspersonen nur in unmittelbarem Zusammenhang mit der auslösenden Handlung begreifen. Diese erzürnte Reaktion darf und muß angemessen sein! D.h. wenn das Kind einmal kneift, pitscht oder nach der Brille greift (was bei frühen aggressiven Empfindungen durchaus einmal vorkommt), dann darf man kurz böse gucken oder einmal knapp schimpfen, mehr aber nicht. Denn das Kind hat in diesem Alter überhaupt kein Unrechtsbewußtsein!!! Ein solches muß es ja erst lernen und zwar anhand der eindeutigen, aber nachsichtigen Elternreaktion. Ab 1,5 bis 2 jahren verfährt man in solchen Situation mit dem Instrment der Induktion (s. gezielter Suchlauf). Reagieren Eltern härter oder beantworten das kindliche Verhalten mit einer Spiegelung, in dem sie denselben "Angriff" zurück geben, dann verstärken sie das kindliche Verhalten. Aber eigentlich soll es ja abgeschwächt oder unterbunden werden. Man fördert also die Aggression und wundert sich nachher, warum das Verhalten des eigenen Kindes immer schlimmer wird. So ist es z.B. durchaus denkbar, daß Ihre Tochter genau deswegen in der Kinderkrippe so reagiert. Es ist aber auch denkbar, daß Ihre Tochter in der Frühbetreuung leidet, weil alle Regeln der sanften (atraumatischen) Ablösung nicht beachtet worden sind. Ich kann Ihnen hier erst einmal nur diese Anregungen geben, bitte Sie aber dringend, Ihr eigenes Verhalten noch einmal kritisch zu überdenken. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.05.2006



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