Hallo Herr Dr. Posth,
meine Tochter ist jetzt 9 Monate. Sie ist ein sehr aufgewecktes Kind. Leider wirkt sich dass auch auf jegliches Verhalten aus. Man kann sie nicht anziehen ohne dass es ein Geschrei gibt. Beim wickeln dreht sie sich ständig hin und her. Sie kann keine Minute ruhig liegen. Wenn sie ihren Willen nicht bekommt gibt es ein riesen Geschrei. Beim füttern wird ständig gezappelt und auch geschrien. Das ist natürlich alles sehr anstrengend für uns. Wie kann ich mich verhalten um das in den Griff zu bekommen?
MfG
Mitglied inaktiv - 26.12.2005, 22:16
Antwort auf:
Entwicklung
Hallo, was Ihre Tochter schon recht früh zeigt, sind erste Widerstände im Rahmen der Willensbildung oder sagen wir besser der Willensfindung. Dieser frühe Wille ist aber noch von starkem Drang beseelt, d.h. der Impuls, daß etwas geschehen soll, muß wie ein unbedingtes Bedürfnis auch umgesetzt werden. Natürlich chrakterisiert ein solches Verhalten den Säugling oder das Kleinkind, aber solche Chrakteranlagen entwickeln eben ein bestimmtes Temperament. Da diese Entwicklung wie die zum Laufenlernen oder zum Sprechen ein Teil der Gesamtentwicklung des Kindes ist, müssen Eltern sie bis zu einem gewissen Grad auch hinnehmen. In einer der vorigen Fragen, die sich auf des Treten des Kindes auf dem Wickeltisch bezog, habe ich schon einmal ganz Ähnliches erklärt. Aus diesen Reaktionen werden im zweiten Lebensjahr die Mechanismen zur Loslösung! Ablenkung, geschicktes Ausweichen, ein Spiel daraus machen u.v.a. entschärfen die Situation. Natürlich läßt das alles mit der weiteren Entwicklung auch nach. Hier gibt es also noch nichts zu erziehen. (s. auch meine Langtexte, link oben links, insb. Teil 3) Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 03.01.2006