Sehr geehrter Herr Dr. Posth,
mein Sohn hatte vor zwei Wochen seine ärztliche Untersuchung für die Schulreife. Dort ist eigentlich rausgekommen, was alle schon wussten: Er ist ein kleiner Hampelmann.
Eine Freundin von mir ist Lehrerin für die Mittelstufe und empfiehlt für meinen Sohn ein streng strukturierten Wochenplan (Mo Ergo, Di Schwimmen, Mi Basteln usw.). Wir gehen
jeden Tag raus, aber mein Sohn spielt dann frei. Er ist im September 5 geworden und ich habe etwas Angst, dass zu viel Programm vielleicht eher stressig für ihn wird. Was empfehlen Sie?
Besten Dank,
Yruphenia
von
Yruphenia
am 06.01.2014, 09:35
Antwort auf:
Entwicklung von Vorschulkindern
Hallo, das kann man alles so pauschal nicht sagen. Zunächst einmal ist der Begriff Hampelmann auch für ein Kind schon etwas ehrverletzend. Auch oder gerade einem schwierigen Kind sollte man aber mit Respekt begegnen. Denn sonst nimmt man es nicht ernst und vergibt so die Chance, ihm sinnvoll und wirksam zu helfen. Des Weiteren: Ein strammer Wochenplan kann jedes Kind überfordern. Dennoch erscheint es nützlich, wenn ein Kind dieses Alter wenigtens zwei feste Termine in der Woche hat, die er in irgendwelchen organisierten Kindergruppen verbringt. Das kann die Musikschule sein, das kann ein Mini-Sportverein sein, das kann eine kreative Gruppe sein. Auf diese Weise lernt das Kind, sich mit einer bestimmten Materie zu befassen, aufmeksam zu sein und sich zu konzentrieren. Alles das sind Voraussetzungen, die ein Kind für die Schule braucht. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.01.2014