Hallo Herr Dr. Posth!
Ich habe Zwillinge 13Monate (korrig.11Monate), Christian hatte 2 Tage nach dem Kaiserschnitt einen Lungenriss und eine Hirnblutung zweiten Grades. Erst mal wollte ich wissen wie sowas passiert. Und ich mache mir Sorgen, Christian redet sehr wenig, nur Papa, Mama, ab und zu mal da. Motorisch ist er normal entwickelt, er sitzt, zieht sich hoch, nur krabeln tut er nicht, er robbt nur. Wie kann ich erkennen, ob er geistig zurück ist, bzw. ob er durch die Hirnblutug (die selbst zurück ging) einen bleibenden Schaden hat? Ich bekomme leider nie richtig antwort, einmal heist es, es sei alles normal, dann wieder, es ist zu früh das zu erkennen. Ich wollte Christian schon in der "Röhre" untersuchen lassen, weil ich mir solche Gedanken mache. Ich hoffe, dass Sie mir helfen können. Christians Zwillingsschwester hatte übrigens nie probleme.
Was bedeuten eigentlich die apgarzahlen?Christian hatte 6,7,8 seine Schwester Denise hatte 8,9,10.
Danke schon im Vorraus !
Grüße
Mitglied inaktiv - 31.10.2005, 19:47
Antwort auf:
Entwicklung nach Hirnblutung
Hallo, die Apgarnoten geben Auskunft über den Vitalitätszustand eines Neugeborenen, also ob es gut atmet, das Herz richtig schlägt, Sauerstoff ins Blut kommt und die Bewegungen stimmen. Die "Noten" in der ersten Minute sind immer etwas schlechter als in der zweiten oder fünften. Das Neugeborene braucht etwas Zeit für seine Anpassung an die neue Umgebung. eine riß in der Lunge und eine Hirnblutung wären gut erklärbar, wenn Ihr Sohn beatmet worden wäre oder wenigstens eine Beutelbeatmung bekommen hätte. Sonst bleiben die ursachen im Dunkeln. Daß Ihr Sohn nicht krabbelt, heißt nicht viel. 5% aller Säuglinge krabbeln aus genetischen Gründen nicht. Trotzdem entwickeln sie sich statomotorisch normal. Und das von Ihnen geschilderte Sprachvermögen reicht erst einmal aus. Wie ist sein Spielverhalten, wie sein Kontaktverhalten? Normal wie bei seiner Schwester? Es steht jetzt die U6 an. Dabei erfahren Sie noch genaueres über den Entwicklungsstand Ihres Sohnes. Ein MRT ("Röhre") erscheint mir z.Z. nicht angebracht. Hirnblutungen II. Grades werden in der Regel vollkommen resorbiert. Das Gehirn übersteht sie dann schadlos. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.11.2005