Frage: Entscheidungsschwierigkeiten

Hallo Herr Posth :-) Meine T 28 M hat des öfteren Entscheidungschwierigkeiten, mal möchte sie ein brötchen dann nicht, wenn papa es dann essen möchte und sich eigentlich für was anderes entschieden hat möchte sie das brötchen wieder etc.das ist manchmal sehr anstrengend, wie sollen wir damit umgehen? dann, mein freund und ich haben getrennte wohnungen aus kostengründen, dennoch sehen sich papa und T jeden tag, nur schlafen tut er drüben. denken sie dass das sich negativ auf unsere tochter auswirken kann? LL läuft eigentlich gut. sie trotzt mittelmäßig und hört je nach form gut auf uns. sorry hab noch eine kleine fachliche frage und zwar was halten sie von too good mothering? kann man als mutter wirklich zu schnell auf die bedürfnisse der säuglinge eingehen, mich macht dieser ansatzt unsicher in bezug auf mein eigenes handeln bezüg meiner T als säugling... danke für ihre gute arbeit grüße aus RLP:-)) Marcia

Mitglied inaktiv - 20.09.2010, 00:20



Antwort auf: Entscheidungsschwierigkeiten

Hallo, die Entscheidungsschwierigkeiten, die sie von Ihrer gut 2 -jährigen Tochter schildern, sind absolut typisch für das Alter. Der Wille ist da und das , was der Wille beinhaltet klar, aber es gibt zu viele begehrte Objekte (Ambivalenz). Das Kind muss als nächstes lernen, eine Entscheidung zu treffen. eine Entscheidung bedeutet aber all zu häufig Verzicht auf ein Sache zu akzeptieren, und das fällt schwer. Auch uns Erwachsenen geht es manchmal noch so. Zunächst kann man den Wechsel der kindlichen Wunsches voller Verständnis mit vollziehen, wenn man aber merkt, dass das Kind sich im Nicht-entscheiden-können verheddert, hilft man ihm am besten, in dem man für es entscheidet. selbst wenn es dann protestiert (was im Trotzalter beinahe logisch ist). Überbehütung wäre in etwa das, was engl. als too good mothering bezeichnet wird. Überbehütung tut dem Kind nicht gut. Es muss schon die Gelegenheit haben, sich seinen Anlagen gemäß zu entfalten und auf Erkundung der Welt zu gehen. Dabei entstehen Risiken, die nicht all 100% auszuschließen sind. Es gibt auch noch eine zweite Variante der einengenden Bindung und das wäre die Rückbindung. Da ich aber nicht weiß, was Sie mit ihrem "eigenen Handeln" im Säuglingsalter Ihrer Tochter meinen, kann ich nur theoretisch antworten. Viele Grüße und danke für Ihr Lob

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.09.2010