Lieber Dr. Posth,
seit 2 Mon.ist unsere 2.Tochter auf der Welt.Unsere Große ist jetzt 2J,8Mon alt. Sie war ehem. Schreibaby, wir haben aber von Anfang an allen ihren Bedürfnissen entsprochen. Sie ist noch ängstlich und anhänglich,aber es wird alles besser. Noch im Aug.werden wir mit der Kita starten.
Eifersucht scheint nicht vorhanden zu sein, Losl.über Papa läuft super, z.T. werde ich sogar von ihr weggeschickt.
Was sich aber verstärkt hat, ist, dass die Große sich nicht mehr so gut an Abmachungen hält. Sie zieht alles in die Länge und hört nicht mehr, wenn wir z.B. Windeln wechseln wollen.Das dauert immer ewig, bis ich sie dazu überredet habe. Ist das eine Form von Trotz? Den haben wir ansonsten nämlich eigentl. nicht.
Außerdem fängt sie oft an zu weinen, wenn die Kleine weint. Spielt sie, stört es sie nicht, fahren wir bspw. Auto, hab ich 2 schreiende Kinder hinten sitzen.Auf alles Zureden reagiert die Gr.nicht,will selbst getröstet werden.Schon Empathie,od.doch Eifersucht?lg,D
Mitglied inaktiv - 09.08.2010, 09:56
Antwort auf:
Empathie? und Trotz?
Hallo, doch auch das Nicht-Zuhören oder das Herauszögern von unliebsamen Notwendigkeiten gehört zum Trotz. Es gibt verschiedene Trotzstufen, die bei sehr einfachem Widersetzen beginnen und beim "wütenden Ausrasten" und Affektkrampf enden. Erstaunlich, dass Ihre Tochter als Temperamentswesen (Schreibaby) so schwach trotzt. Aber das kann sich noch verstärken. Außerdem haben Sie ihr geholfen durch Ihren unermüdlichen Einsatz und die Möglichkeit zur Loslösung. Was also passiert, ist zu erwartendes Normalverhalten.
Das Mitweinen mit der kleinen Schwester ist z.T. noch Affektansteckung, wobei Ihre Tochter als sensibel dafür gelten kann, weil sie selbst ja seinerzeit auch viel geweint hat. ein bischen Effekthascherei scheint auch dabei zu sein. Eine echte Empathie ist das aber noch nicht. Die entwickelt jetzt aber im 3. Lebensjahr, wobei erste Anzeichen kleine aggresive Attacken gegen Bezugspersonen wären (leider müssen wieder die Eltern dafür herhalten), anhand deren Reaktionen das Kind seine Mitfühlsamkeit erprobt. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.08.2010