Frage: Emotionales Bewußtsein

Hallo Dr. Posth!Meine Tochter ist jetzt 13 Monate alt,sie ist eine Frühgeburt und mußte nach ihrer Geburt knapp 4 Wochen in der Kinderklinik liegen.Am Tag der Geburt konnte ich sie erst abs. das erste Mal sehen,und auch in den darauffolgenden 2-3 Wochen konnte ich mich nicht so um sie kümmern,wie ich es wollte,da ich selbst immer noch unter der extremen Gestose+HELLP gelitten habe.Zuhause war ich dann aber immer +stets für sie da,habe sie 6 Monate voll gestillt und sie hatte keine anderen Bezugspersonen außer meinen Mann+mich.Trotzdem habe ich das Gefühl,daß ihre Bindung zu mir nicht so groß ist.Sie paßt fast(nicht 100%)zu dem von Ihnen beschriebenen Typ 3(desintegrativ etc.).Sie ist auch Fremden gegenüber überhaupt nicht scheu,im Gegenteil,sie fordert es sogar,von völlg Fremden auf den Arm genommen zu werden und kuschelt(!)sogar mit ihnen.Mir ist dieses Verhalten nicht geheuer und ich empfinde es auch nicht als normal.Liege ich da Ihrer Meinung nach richtig oder bewerte ich das über?(Jede Mutter hätte es natürlich gerne,daß ihr Kind nur auf sie fixiert ist!)Und vor allen Dingen:sollte bzw. kann man da etwas tun???Kinderpsychologe??Sie sagt auch überhaupt noch nicht "mama" oder "papa" und weiß anscheinend auch nicht,daß wir das sind.Wenn man ihr zig-mal "mama" vorsagt,sagt sie's irgendwann nach,aber völlig zusammenhanglos.Ist das in dem Alter noch o.k.,und hat das evtl. mit der vorher beschriebenen Sache zu tun? Es ist sehr lang geworden,deshalb schon mal vielen Dank für die Beantwortung!!

Mitglied inaktiv - 09.10.2003, 14:18



Antwort auf: Emotionales Bewußtsein

Liebe Maike es ist immer schwer für mich, eine Meinung zu derart speziellen "Fällen" abzugeben. Man muß schon die gesamte Entwicklung im Säuglingsalter betrachten, um daraus dann seine Schlüsse zu ziehen. Die nachgeburtliche Situation, so wichtig wie sie ist, reicht dafür nicht allein. Wenn sie wirklich ein HELLP-Syndrom hatten, sollten Sie im Suchlauf unter HELLP einmal nachschauen, was dazu schon gesagt wurde, v.a. zu dem möglichen Stoffwechselproblem beim Kind. vom entwicklungspsychologischen Standpunkt aus würde ich alledings doch am ehesten in die Richtung einer unsicher-vermeidenden Bindung tendieren, wobei man schon fast von gar keiner richtigen Bindung sprechen kann. d.h. sie befindet sich noch in der Vorbindungsphase des ganz kleinen Säuglings, welcher prinzipiell an jede Person gebunden werden kann, die sie ihm dafür anbietet. Wie war es denn mit dem Fremdeln? Kam es überhaupt richtig zustande? Vermutlich nicht, und ich meine, Sie sollten Ihre Tochter recht bald mal in einer kompetenten Frühförderstelle vom KiA/KiÄ vorstellen lassen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.10.2003



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