Hallo,
während ich den ganzen Tag mit unserem Kind zusammen bin, kommt sein Papa arbeitsbedingt nur abends nach Hause, an manchen Tagen sieht er sein Kind gar nicht. Wenn er da ist überlasse ich ihm dann das Zubettbringen.Ich sage dann Gute Nacht und verlasse das Zimmer, Papa bleibt noch. Das geht ohne Probleme. Als ich jetzt unser Kind wieder ins Bett bringen wollte, der Papa GuteNacht sagte und das Schlafzimmer verließ, ich aber blieb, zum Geschichte erzählen, fing unser Kind dolle an zu weinen, beruhigte sich nicht. Als ich es trösten wollte schlug es nach mir. Als das weinen eine halbe Stunde anhielt ist der Papa wieder rein und sofort war alleswieder ok. Auch am Tag fragt es oft nach seinem Papa, ich erkläre dann immer das der Papa arbeitet. Eigentlich habe ich das Gefühl, das unser Kind mehr auf Papa orientiert ist, obwohl oder gerade weil ich den ganzen Tag da bin. Unser Kind ist anderthalb Jahre alt. Was soll ich tun? Danke für den Rat.
Mitglied inaktiv - 31.05.2010, 08:23
Antwort auf:
Eltern-Kind-beziehung
Hallo, Ihr Kind (Sohn/Tochter?) befindet sich jetzt im Stadium der Loslösung (s. gezielter Suchlauf). Da ist der Vater eine ganz wichtige Person im Leben des Kindes. Den über den Vater löst sich das Kind aus der primären Bindung (i.d. Regel) die Mutter, um sein Selbst zu entwickeln. Offenbar ist Ihr Mann aber auch sehr beliebt bei seinem Sohn und scheint ihn sehr liebevoll in den Schlaf zu begleiten. Bedauerlich ist, dass er nur so selten zu Hause sein kann. So bleibt für Ihren Sohn auch nur der Abend als Zusammensein mit seinem Vater. Sie sollten das auf keinen Fall als persönliche Zurücksetzung empfinden. Sie bleiben weiterhin primäre Bezugsperson. Das werden Sie wahrscheinlich demnächst noch einmal merken, wenn Ihr Sohn plötzlich wieder sehr anhänglich ist (Wiederannäherungskrise). Das ist der Mom ent, wenn das Kind sein endgültiges Getrenntsein von der primären Bezugsperson wahrnimmt (ebenf. gezielter Suchlauf). Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 02.06.2010