Frage: Einschlafstörungen

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Sohn ist jetzt 10 Wochen alt und hat mit Koliken zu kämpfen, die ich aber mitlerweile schon etwas besser im Griff habe. Aber seit ca. 2 Wochen kämpft er mit einschlafproblemen, er schreit nur sobald ich ihn ins Bett lege. Er schläft bei seiner Flasche ein und sobald ich ihn dann hoch nehme wird er wach und an schlafen ist nicht mehr zu denken. Durch diese Einschlafprobleme ist er so überdreht, dass er auch seine Mahlzeiten nur unter schreien einnimmt. Ich überliste ihn, indem er in meinem Arm einschläft und ich ihn dann vorsichtig hinlege und dann am liebsten nur auf dem Bauch, denn nur dann schläft er richtig fest. Mache ich etwas falsch oder gibt es da andere Möglichkeiten? Ich hoffe bald von Ihnen zu hören. Mit freundlichen Grüssen Beatrix Walendy

Mitglied inaktiv - 19.05.2004, 12:28



Antwort auf: Einschlafstörungen

Liebe Beatrix, die unter freier Flagge segelnde Alternativ-medizin versteht sich darauf, mit den Nöten von jungen Eltern Geld zu machen und erzählt dafüßr allerhand anatomischen Unsinn. Eingeklemmte Nerven im Hüftgelenk gibt es nicht. Wenn das so wäre, dann wäre als erstes das Bein gelähmt. Aber die Natur ist geschickt und läßt die Nerven so verlaufen, daß sie in großen Gelenken niemals eingeklemmt werden können. Auch die Geschichte mit dem Kopfgelenk stimmt anatomisch nicht! Auch hiermit wird viel Geld gemacht! Koliken sind Folge einer Überempfindlichkeit des Darmes auf die Besiedlung mit schätzungsweise 1Billiarde! Bakterien. Dabei spielen Bifidobakterien, Laktobazillen, E.coli und Enterokokken eine entscheidende Rolle als die guten Bakterein. Aber um die fruchtbaren Plätze im Darm konkurrieren auch viele andere Keime und Hefepilze. Erst in den letzten Jahren kommt langsam Licht in dieses wahrhaft dunkle Kapitel. Also Herumtragen ist richtig und wichtig und auf dem Arm einschlafen lassen auch. Zur Not ist auch die Bauchlage zum Schlafen akzeptiert, wenn keine Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod vorliegen. Seitlage wäre besser, wenn ein ruhiger Säugling ist. Und alle Maßnamhmen gegen Trimenonkoliken sind erlaubt von "Chemie" bis "Homöopathie". Hier bitte das Geld anlegen, wenn es das ärztliche Budget nicht mehr hergibt oder die KK nicht mehr bezahlen will. Was für eine Gesellschaft, die schreiende Säuglinge hinnimmt, weil sie angeblich kein Geld mehr für notwendige Medikamente hat. Dafür können sie natürlich nichts! Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.05.2004



Antwort auf: Einschlafstörungen

Hallo, gegen die Einschlafstörungen weiß ich nichts, aber die Koliken liegen häufig an einem eingeklemmten Nerv in der Hüfte (das kommt wohl, weil die Kinder sich während der letzten Schwangerschaftswochen mit dem Kopf im Becken sich mit dem Rest des Körpers ja noch bewegen und dabei was einklemmen können) - man muss also nicht drei Monate hinnehmen, dass sie Kleinen sich derart quälen. Ich war mit meinem Sohn auf den Rat einer Freundin bei einer Chiropraktikerin, die sich auf Säuglinge spezialisiert hat - die hat in drei Sitzungen den eingeklemmten Nerv befreit - mein Sohn war seitdem total entspannt (das Schreien bei der Verdauung hatte also ein Ende). Und das habe ich inzwischen von vielen Müttern gehört. Ausprobieren lohnt sich! Nachteil ist höchstens, dass die Kosten nur bei privaten Versicherern übernommen werden. Gesetzlich Versicherte müssen selbst zahlen. Aber mir war es das wert.

Mitglied inaktiv - 20.05.2004, 20:50



Antwort auf: Einschlafstörungen

Hallo! Ich kann dr. Posth nur recht geben. Bei meiner Kleinen war es am Anfang auch schwierig! Ich hab sie stundenlang durch die Gegend getragen bis sie eingeschlafen ist, hingelegt, aufgewacht und dann gings von vorne los.Ich war schon richtig verzweifelt! Ich hab auch Alternativ-Methoden versucht mal mit nur leise reden usw. Hat manchmal sogar geklappt. Deswegen hat sie aber auch nicht besser oder länger geschlafen und das zureden hat auch ewig gedauert! Heute weiß ich dass Rumtragen das Richtige war. Sie ist inzwischen 11 Monate. Schläft problemlos auf meinem Arm innerhalb Sekunden ein und nachts 10, 11 Stunden am Stück! Einfach durchhalten - nach dem Bauch handeln - es macht sich bezahlt! Lg Carmen

Mitglied inaktiv - 22.05.2004, 12:56