Hallo Dr. Posth
Meine Tochter (6 Mon.) hat seit der Geburt Einschlafprobleme. Sie ist temperamentvoll, sensibel, impulsiv, schläft im FB, bedürfnisorientiert „erzogen“, noch so gut wie voll gestillt. Einschlafritual am Abend ist vorhanden: wickeln, waschen, Schlafanzug anziehen, im Bett stillen, in den Schlaf tragen. Generell ist das in den Schlaf Finden für sie schwierig, oft mit Schreien/Weinen verbunden (sie bekommt sofort Trost), derzeit ist es sehr schlimm.Neu ist: Auch beim Spazieren schreit sie sobald sie müde ist & ist nur zu beruhigen, wenn ich sie aus der Trage nehme & im Arm trage,was mein Rücken nicht mehr mit macht. So schläft sie nur nicht ein. Zeitpunkt des Beginns der Einschlafbegleitung scheint unabhängig vom Weinen zu sein. Schmerzen vermute ich eigentlich nicht (evtl. derzeit aber Zahnen).Ich würde ihr so gerne ein friedliches Einschlafen ermöglichen und bitte Sie nach diesem knappen Eindruck um Ihren Rat, da ich selbst nicht mehr weiter weiß. Herzlichen Dank, Laura
von
schuschu88
am 19.08.2013, 07:38
Antwort auf:
Einschlafprobleme meiner Tochter
Liebe Laura, der Einschlafmoment und der Aufwachwachmoment sind für den Menschen generell schwierige Augenblicke. Das Einschlafen gelingt nur, wenn genügend Entspannung einsetzt, wobei es für einen Säugling so gut wie unmöglich ist, das irgendwie zu beeinflussen. Das kann dann nur die Umgebung für ihn erreichen durch geschickte Angebote wie Stillen, Tragen, Saugen lassen, Schaukeln usw. Dabei ist die direkte Nähe zur Bindungsperson Voraussetzung. Deshalb schläft Ihre Tochter auf Ihrem Arm besser ein als in der Babytrage. Aber die Trage erzeugt natürlich auch direkte Nähe, und wenn es dann zu ein bisschen Quengeln beim Einschlafen kommt, dann muss man das in Kauf nehmen. Da der Säugling spürt, dass seine Bindungs- oder Bezugsperson ganz nah bei ihm ist und ihn mit Berührung durch die Hand und Stimme zum direkten Kontakt verhilft, kann es sich bei diesem Weinen nur um die etwas unagenehmen Gefühle des Einschlafens selbst handeln, die Sie nicht abstellen können. Wenn es Zahnungsprobleme sind, dann kann man mit Zahnungsgel oder z.B. Virburcol-Zäpfchen versuchen, die Beschwerden abzustellen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 20.08.2013