Hallo Herr Dr Posth,
unsere Tochter (10 Monate) ist bis vor ca. 4 Wochen relativ unproblematisch eingeschlafen. Meistens reichte es, wenn ich an ihrem Bett saß und ihre Hand hielt, bis sie eingeschlafen war. Nun reicht das jedoch nicht mehr aus. Besonders das Einschlafen beim Vormittags- und Mittagsschlaf gestaltet sich schwierig. Trotz Müdigkeit bekommt sie nicht die Kurve. Das einzige was hilft ist, wenn ich mich neben sie lege, dann ist sie binnen weniger Sekunden selig eingeschlummert. Grundsätzlich habe ich damit keine Probleme. Ich genieße diese Kuscheleinheit auch und es ist ja eine sehr effektive Methode. Allerdings habe ich Sorge, dass sie nur noch ausschließlich so einschlafen kann und ich kann ja vielleicht nicht immer da sein. Mein Mann hat eine tolle Beziehung zu ihr und darf sonst alles machen- nur fürs Einschlafen ist allein die Mama in Ordnung.
Was meinen Sie? Ist dieses Einschlafen auf Dauer ok?
Vielen Dank,
Sonchen
Mitglied inaktiv - 13.10.2008, 10:46
Antwort auf:
Einschlafen
Hallo, noch ist Ihre Tochter in der Bindungsphase, und da ist es völlig in Ordnung, dass sie sich nur von Ihnen zum Schlafen hinlegen lässt. Der Vater wird aber dann im zweiten Lebensjahr immer wichtiger.
Es ist keineswegs untypisch, dass sich einige Einschlafprobleme erst gegen Ende der Säuglingszeit einstellen. Der Säugling erlebt jetzt schon viel bewusster, dass Einschlafen auch so etwas wie eine Trennung bedeutet. Und ein Verlieren der Mutter erzeugt noch mehr Angst als am Lebensanfang.
Eines ist richtig. Man sollte seinem Säugling/Kleinkind immer nur soviel Beziehungsangebote machen, wie man sie auch auf Dauer für sich vertreten und durchhalten kann. am Bett sitzen, streicheln, die Hand halten Liedchen singen usw. sollte genügen. Jedes Kind akzeptiert das, wenn man als Eltern das möchte. Wer sich dazu legt, muss es sicher ein Zeitlang auch so weiter machen. Auch das geht in Ordnung, wenn man innerlich dazu steht und es selbst genießen kann. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 15.10.2008