Lieber Herr Posth
Unser Junge, 20 Monate, wird noch nach Bedarf gestillt neben altersgemässer Familienkost. Brei mochte er nie. Er nimmt keinen Schnuller, kein Fläschen. Ich bin das nächtliche stillen etwas am versuchen zu reduzieren nach Pantley. Er ist nun soweit dass er manchmal kurz trinkt und dann noch wach ist und sich hin und her dreht, manchmal mit leichtem jammern und "selber" einschläft. Er schläft in einem grossen Bett neben meinem. Er wird Einschlafgestillt. Wenn ich versuche ihn ohne stillen einschlafen zu lassen, ist er gar nicht erbaut, er kann auch praktisch keine Sekunden stillliegen. Er ist auch sonst sehr aktiv. Wie kommt ein aktives Kind ohne stillen (und ohne Schnuller) zur Ruhe? Im Tragetuch unterwegs geht's auch.
Er muss momentan Eisentropfen nehmen, welche er nicht mag. Wir müssen sie ihm quasi in den Mund "stopfen" gegen seinen Willen, wie auch das Zähneputzen wo er sich massiv wehrt trotz Ablenkung. Kann das der Bindung schaden? Ich glaube an sichere Bindung. V.D.
von
buzzidil
am 24.02.2014, 07:29
Antwort auf:
Einschlafen ohne stillen /Unruhe / Eisentropfen
Hallo, nach dem Stillen ist das Tragen bzw. Wiegen der zweitstärkste Beruhigungreiz. Aber mit 20 Monaten ist ein Kind fürs lange Tragen in der Regel zu schwer. Bleibt nur noch das Wiegen bzw. das Bettchen auf Rädern. Geht auch das nicht, hilft schon mal der Kinderwagen in der Wohnung. Gegen das Einschlafstillen ist zunächst noch nichts einzuwenden. Das gehört auch für das Kind zum Einschlafritual und bleibt mit diesem fest verbunden. Das heißt aber, dass ansonsten tagsüber nicht mehr gestillt wird. Schnuller und Fläschchen nehmen langzeitgestillte Kinder fast nie. Dadurch ist auch das nächtliche Beruhigen ein Problem. Aber wenn Ihr Sohn schon soweit ist, wenn auch mit Murren ohne Brust wieder einzuschlafen, dann sind sie schon weit. In dieser Richtung sollten Sie weitermachen.
Ob Ihr Sohn Eisentropfen braucht oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß, dass sie schlecht schmecken. Wenn es aber unbedingt sein muss, dann muss man das vor seinem Kind auch so vertreten und ihm klarmachen, dass für es notwendig ist. Die Kinder spüren dann, dass es den Eltern wichtig ist und akzeptieren schließlich die Maßnahme. Die Bindung wird dadurch nicht gestört. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 26.02.2014