Einschlafen bei Papa

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Einschlafen bei Papa

Hallo Herr Posth, meine Tochter ist 1,5 Jahre und bekommt Panik, wenn der Papa sie ins Bett bringen will. Er ist zwar beruflich die Woche über nicht zu Hause, doch wenn er da ist, ist er die Nummer eins. Sie spielen zusammen, gehen ohne Probleme alleine weg, er wickelt sie etc., sie wendet sich beim Essen an ihn, lässt sich auch von ihm trösten, ähnlich ist es auch bei der Oma - bis es ans Schlafen geht.Da ist dann Mama gefragt.Am Schreien hört man deutlich, das ist die blanke Angst. Bei mir schläft sie ohne Probleme ein, wenn ich mich nur dazu lege und singe.Übernächste Woche muss ich 4 Tage weg. Mein Freund hat in der Zeit Urlaub. Wegen dem Schlafen haben wir beide großen Bammel vor dieser Zeit.Wie können wir ihr helfen, dass die Tage nicht allzu schlimm für sie werden? Kann ihre Psyche langfristig Schaden nehmen? Ich hoffe sehr, Sie haben ein paar Ratschläge für uns.(gern auch an alle via Mail) Vielen Dank für ihre Antwort im voraus und für Ihre wichtige Arbeit im Forum. LG Claudine

Mitglied inaktiv - 11.09.2006, 01:24

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Antwort auf: Einschlafen bei Papa

Liebe Claudine, wenn der Vater schon so viele Dinge mit Versorgungsaspekt für seine Tochter erledigen darf, dann dürfte es auch mit dem Schlafengehen demnächst keine Schwierigkeiten geben. Offenbar ist das noch die "letzte Bastion", die der Unverrückbarkeit der primären Bindung dient. Da aber "alles in die Loslösung muss", um das Selbst herauszubilden, sollte auch das Einschlafen beim Vater gelingen. Nun kann es sein, daß zwischen 15 und 18 Monaten noch einmal eine verstärkte Rückbesinnung auf die Mutterbindung erfolgt, um dann einen weiteren Schritt in Richtung Selbständigkeit zu unternehmen. Entscheidend ist, daß der Vater attraktive Aspekte in das Einschlafritual einflicht, damit er für seine Tochter interessant wird. Vielleicht guckt nur er mit ihr ein besonderes Bilderbuch oder singt besondere Lieder. Auf jeden Fall muß er so geduldig sein, wie Sie, sonst hat er schnell verspielt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.09.2006

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