Sehr geehrter Herr Dr. Posth
ich habe mit viel Interesse Ihre Texte zum emotionalen Bewußtsein gelesen.
Unsere Tochter (9 Wochen) hat Probleme in den Schlaf zu finden. Sie wird voll gestillt, nimmt keinen Schnuller. Sie saugt seit ihrer Geburt an meinem kleinen Finger, um sich zu beruhigen.
Sie ist nach dem Stillen max. 30 Minunten "gut drauf" dann quengelt und weint sie, weil sie müde ist.
Im Tragetuch und im (rollenden) KiWa schläft sie dann ein. Nachts schläft sie bei uns im Bett.
Da besonders das Tragen anstrengend ist (haben noch ein "größeres" Kind zu Hause), würde ich gern wissen, ob sie von "allein lernt" einzuschlafen. Mein Mann möchte ihr unbedingt einen Schnuller angewöhnen, da unser Sohn, damit immer super eingeschlafen ist. Macht das jetzt noch Sinn?
LG Anne
Mitglied inaktiv - 28.04.2008, 14:48
Antwort auf:
Einschlafen /Beruhigen
Liebe Anne, das Angewöhnen eines Schnullers macht jetzt durchaus noch Sinn, denn über das Saugen beruhigt sich auch der Säugling. Und die eigene Brust oder der kleine Finger eigenen sich nicht besonders als Beruhigungsinstrument. Das werden Sie v.a. später richtig merken. Die Unruhe nach der Mahlzeit könnte bei IhrerTochter auch durch Gasansammlungen im Darm verursacht sein, sprich durch Blähungskoliken. Die von mir empfohlenen Gegenmaßnahmen finden Sie im gezielten Suchlauf unter Trimenonkoliken. Aber Sie haben völlig Recht, das Herumtragen oder Hin-und-herfahren im Ki-wa schaft auch gute Abhilfe, geht nur nicht immer oder ist anstrengend. Für ein bequemes Tragen der Säuglinge gibt es allerdings gute Tragehilfen, wie Tragetücher oder das Tragesäckchen. Alleine einschlafen kommt erst mit 3-4 Jahren. Bis dahin brauchen die Kinder in aller Regel noch ihre Eltern im sine eines einschlafrituals (s. Einschlafprobleme beim Säugling usw. im gezielten Suchlauf). Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 04.05.2008