Frage: Einschlafdrama

S.g. Dr. Posth, d. Einschlafen von To. (10,5 Mo.)hat in den letzten Monaten dank Ihrer Tipps gut geklappt. Mittags ist weiterhin gut (1,5-2h, b. max. 15h). Allerd gerät das abendl Einschlafen seit ein paar Wochen immer mehr zum Drama. Zur Sit: wird ca. 20h ins Bett gebracht. Kinderbett als Beistellbett o. Gitter auf unserer Seite, so dass sie ins Elternbett krabbeln kann. Schlaflied, ich bleibe bis sie schläft. Meist will sie gleich nachdem ich angefangen habe zu singen vom Arm runter u. im Bett krabbeln. Ich lasse sie dann u. irgendwann (nach 15-20 min) ist sie müde u. lässt sich hinlegen. Schläft dann binnen Sek. ein. S. einiger Zeit bleibt sie nicht mehr liegen, kommt hoch, versucht sich am Gitter hochzuziehen. Protestiert wenn ich sie wieder hinlege. Gestern habe ich sie festgehalten, da sie gefährlich nah an den Bettrand kam. Sofort fing sie an laut zu schreien, sich steif zu machen und auf den Rücken zu werfen (ähnlich wie Trotzanfall). Haben Sie eine Idee, was ich machen kann?

von clara_2012 am 29.04.2013, 07:09



Antwort auf: Einschlafdrama

Hallo, lernt Ihre Tochter vielleicht gerade laufen? In dieser Phase gibt es das Phänomen des "Stehaufmännchens". Das Kind empfindet, sobald es hingelegt wird, den unbändigen Drang wieder aufzustehen. Da es seinen Willen noch nicht dagegen setzen kann (ich soll und will jetzt schlafen) muss es diesem motorischen Befehl folgen. Darüber ist es zwar selbst nicht glücklich, aber abstellen kann es ihn auch nicht. So entsteht ein Konflikt, der beim Zwang zum Hinlegen in einen wütenden Anfall ausartet. In solchen Fällen hat es sich bewährt, sich selbst noch einmal "daneben" zu legen, also in Ihr eigenes Bett. Der Nachahmungseffekt schafft dann das, was der Wille nicht hinbekommt. Die Phase geht natürlich vorüber. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.04.2013