Guten Tag!
Unsere Tocher ist 4,5 Jahre. Sie wurde mit 3J3M mit Motivation unsererseits (liegt da wohl die Ursache?) und nicht unbedingt aus ihrem Wunsch heraus trocken. Dann ging es wochenlang Tag und Nacht gut, dann wieder nicht mehr so gut. Ich wurde schwanger und mir war die ganze Zeit übel daher war ich auch psychisch nicht gut drauf. Wir dachten dass das vielleicht der Grund für ihr einnässen sei, denn als ihr Bruder zur Welt kam war wochenlang alles wieder in Ordnung. Jetzt ist ihr Bruder knapp 7 Monate alt und sie liebt ihn sehr. Seid einigen Wochen ist es aber wieder sehr schlimm. Es geht von ein paar Tropfen bis ganz nassen Hosen. Ich habe vom 3.-Mächtkonflikt gelesen, bräuchte dazu aber noch mehr Erklärung. Wir versuchten es damit sie alle 2 Stunden auf Toilette zu schicken, ohne Erfolg (Hosen schon nass). Jetzt trägt sie Windeln und diese sind manchmal ganz voll. Was sollen wir tun?
Besten Dank für ihre Antwort!
Grüsse aus der Schweiz
Mitglied inaktiv - 05.04.2010, 08:58
Antwort auf:
Einnässen
Hallo, wenn keine anderen belastenden Faktoren noch dazu kommen, würde ich auch den zu frühen Beginn der Sauberkeitserziehung als Ursache für das Wiedereinnässen ansehen. Dass es keine organischen Störungen sein können, sehen daran, dass Ihre Tochter wochenlang die Kontrolle ausführen kann. wie ist es übrigens nachts?
Addiert sich nun zum Grundkonflikt (nicht aus eigenen Stücken trocken geworden und damit unzureichende Reifung) einer neuer aktueller Konflikt, beginnt das Wiedereinnässen. Das Kind trotz zur Selbstbehauptung unsinnigerweise auch seiner Natur. Erzwingen die Eltern dann die Selbstkontrolle durch massiven Druck oder Bestrafung ist der 3-Mächtekonflikt vollständig.
Es ist richtig, dass Sie Ihrer Tochter nun wieder die Windel gewähren (weil es sich beim Wiedereinnässen um einen regressiven Akt handelt). Nun müssen Sie ohne jeden neuen Druck Ihrer Tochter Zeit lassen, von sich aus einen neuen Anlauf zum Trockensein zu starten. Einzig den sozialen Fortschritt des Trocken- und Sauberseins können Sie ihr hin und wieder als Anreiz freundlich klar machen. Viele Grüße in die Schweiz
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 06.04.2010