Frage: Einkoten

Lieber her dr. Posth, Meine Tochter ist 4 und kotet seit einigen Wochen fast täglich ein ( normale Konsistenz). Begonnen hat es mit einer durchfallekrankung. Sie ist seit 2 Jahren sauber( war unkompliziert und ohne zwang- seitdem keine Probleme). Sie hat seit Februar einen kleinen Bruder. Sie ist eifersüchtig, lässt es aber nicht an ihm aus. Dafür streitet sie extrem viel mit ihrer großen schwester(6). Sehr starke Rivalität! Was können wir tun.? Wir geben ihr so viel Aufmerksamkeit wie wir können, auch mein Mann.Sollen wir sie loben oder belohnen wenn sie aufs Klo geht? Oder lieber nicht thematisieren? Ab wann ist eine Therapie nötig? Windeln bzw. Windelhöschen will sie nicht. Muss das ganze körperlich abgeklärt werden? Vielen dank und liebe Grüße!

von wilde13 am 24.06.2013, 08:23



Antwort auf: Einkoten

Hallo, Einkoten bedeutet beim Kind immer eine deutliche Regression einzugehen oder einen schwerwiegenden Konflikt auszutragen aufgrund einer Beziehungsstörung und innerfamiliärer Machtprobleme. Einen rein organischen Ursprung gibt es nur im Rahmen neurologischer Erkrankungen mit Störung der Schließmuskelfunktion. Aber solche Kinder haben praktisch immer auch andere neurologische Störungen v.a. der unteren Extremitäten, und sie setzen nicht so sehr komplette Stuhlportionen in die Unterhose ab, sondern "schmieren" permanent. Sollte das der Fall sein muss unbedingt eine körperliche Abklärung erfolgen. Im Falle Ihrer Tochter spricht aber sehr viel für eine psychosoziale Ursache. Die Durchfallerkrankung war vermutlich nur die Initialzündung. Zugrunde liegt wahrscheinlich der Konflikt, nicht mit dem neuen Geschwisterchen innerlich klar zu kommen. Dazu passt wohl auch das zeitliche Zusammentreffen mit dem Beginn der Symptomatik. Wcithig ist bei der Geburt von Geschwistern das Engagenment des Vaters für die anderen Kinder, was Ihr Mann ja schon zeigt. Aber das scheint noch nicht auszureichen. Sprechen Sie mit Ihrer Tochter darber, was sie sich diesbezüglich wünscht. Das wird sie schon sagen können. Und schalten Sie Ihre Tochter in die Pflege des Geschwisterchens ein bisschen mit ein. Sie soll sich offenkundig als die große Schwester fühlen dürfen. Sie können Sie auch schon vor die Wahl stellen, ob sie lieber wieder für den Stuhlgang eine Windel haben möchte (sie braucht sie ja nicht den ganzen Tag dafür tragen) oder sie doch lieber aufs Klo geht, das sie mit ihr zusammen wunschgemäß gemütlich ausstatten (besonderes Bild an die Wand, Bilderbuch, etwas Spielzeug usw.). Das müsste genügen, um das Problem aus der Welt zu schaffen. Sonst melden Sie sich wieder. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.06.2013



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