Frage: Einkoten ist nicht in den Griff zu kriegen

Ich habe zwar alles gelesen, was es über die Suchfunktion zu diesem Thema gibt, bin aber noch nicht weitergekommen. Unsere Tochter (4 1/2) war mit 2 3/4 Jahren von alleine trocken und sauber, etwas später auch nachts. Das klappte dan ca. 9 M, seitdem (über ein Jahr) kotet sie wieder ein. Körperliche Untersuchungen sind in Ordnung, Konzepte der Familienberatung und seit neuestem kinderpsychotherapeutische Behandlung sind bis jetzt erfolglos. Ich kann hier ja nicht die ganze Familiengeschichte erzählen, hätte aber gerne trotzdem nochmal etwas von Ihnen zu diesem Thema gehört, weil wir einfach nicht mehr weiter wissen. Sie wächst in einem liebvollen Umfeld auf, erhält viel Zuspruch, Zeitlich fällt das Wiedereinkoten ungefähr mit dem 2. Geburtstag der Schwester zusammen (sie ist 16 Monate älter), weitere Besonderheiten gab es aber nicht. Nachts ist sie nach wie vor trocken und auch am Tag geht das Pipi in die Toilette. Vielen Dank für alle Tipps Claudia mit Katharina (und Hannah)

Mitglied inaktiv - 12.06.2006, 09:48



Antwort auf: Einkoten ist nicht in den Griff zu kriegen

Liebe Claudia, die ganze Familiengeschichte, die Sie verständlicherweise hier im Form nicht ausbreiten wollen, beinhaltet die Lösung des Problems. Denn die wenigen, "kargen" Angaben, die Sie schreiben, reichen nicht aus, das Problem zu erklären. Genau genommen handelt es sich bei Ihrer Tochter um ein klassisches Wiedereinkoten, resp. um eine Enkopresis sekundaria. Solche Kinder haben per definitionem nie ein organisches Problem, sondern immer eine psychisches. Daher kann und sollte man sich jede organische Abklärung sparen, denn diese Bemühungen führen meist zur Verschlimmerung, mindestens aber zur Fixierung des Problems. Die Geburt eines Geschwisterkindes kann viel in Unordnung bringen, aber zu einem hartnäckigen Einkoten beim älteren Geschwisterkind führt sie normalerweise nie. Einzige Ausnahme vielleicht, daß durch die wachsende Rivalität des Geschwisterkindes das frische Selbstbewußtsein derart zu leiden hat, daß dem Kind eine solche Rückkehr in die Trotzhaltung mit "Dreimächtekonflikt" (s. Langtext, Teil 3) unabwendbar erscheint. Diese innerfamiliären Fehlstrukturen aufzulösen ist für eine Kinderpsychotherapie nicht leicht. Denn da steckt immer viel familiensystemisches Gedankengut drin. Also was macht eigentlich der Vater? Wie reagieren darauf die Großeltern oder andere Personen, die Einfluß auf die Familie haben. Wie reagieren Sie selbst als Mutter auf das Symptom? Nehmen alle genannten Personen an der Therapie irgendwie teil? Oder blockieren sie diese? Sie können mir gerne noch einmal schreiben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.06.2006



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