Frage: Eingliederungsschwierigkeiten

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, es geht um meinen grösseren, 4-jährigen Sohn, uns wurde nämlich auf Anraten des Kindergartens empfohlen einen Psychologen aufzusuchen.Dazu muss ich sagen, dass wir z.zt. in Frankreich leben und mein Sohn dort seit Sept. letzten Jahres in den Kiga geht. Er hat dort massive Eingliederungsprobleme, was natürlich primär über das Sprachproblem entsteht. Zuhause wird hauptsächlich deutsch geredet, zumal meine Sprachkenntnisse auch nicht ausreichend genug sind ihm franz. in korrekter Form beibringen zu können Das ganze ist ziemlich komplex und schwierig jetzt in kurze Worte zu fassen. Bevor er in den Kiga kam, war er mit mir zuhause fast ein Jahr lang ohne grösseren Kontakte zu anderen Kindern. Daher fällt es ihm wohl jetzt immer noch schwer den korrekten Kontakt zu gleichaltrigen Kindern aufzubauen, ältere Kinder kein Problem, hat er auch Affinität. Er verweigert u.a.in den meisten Fällen Aktionen wo Körper-kontakt entsteht. Aber auch Dinge wie z.B. Sport wo letztendlich keine Sprache benötigt wird. Was können Sie uns raten wie wir uns beraten lassen könnten oder welche Möglichkeiten es gibt rauszufinden wie wir ihm helfen können. Vielen Dank und beste Grüsse aus Frankreich Jasmin

Mitglied inaktiv - 06.07.2004, 16:42



Antwort auf: Eingliederungsschwierigkeiten

Liebe Jasmin, es wäre z.B. wichtig zu wissen, wie die Ablösung im Kiga vonstatten gegangen ist. Umzug, anderes Land, andere Sprache und dann auch noch Aufnahme in eine Gemeinschaft, in der alle anderen sich kennen und eine gemeinsame Sprache sprechen, nur man selbst nicht. Wie soll sich da ein Kind fühlen? Gibt es eine Erzieherin, die deutsch spricht, die sich Ihres Sohnes annehmen kann? Können Sie Ihren Sohn nicht erst einmal im Kndergarten begleiten? Gibt es Kinder in Ihrer Nähe, die deutschstämmig sind und die deutsche Sprache beherrschen? Gehen Sie in jedem Fall mit Ihrem Sohn zusammen in eine Volkshochschule(?), in der Sie französich lernen können. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.07.2004



Antwort auf: Eingliederungsschwierigkeiten

Vergessen habe ich zu erwähnen das mein Sohn keinerlei körperliche Defizite aufweist. Er ist zu allem in der Lage, er verweigert einfach nur gewisse Dinge aus unbestimmten Gründen.Wenn ich ihn danach frage warum kann er mir aber keine richtige Begründung geben oder erfindet irgendwelche Dinge.In deutscher Sprache kann er sich vollkommen klar und deutlich ausdrücken. Er hat u.a. auch solche "Macken" das er kein Fleisch essen möchte weil das ja von der Kuh kommt usw., dasselbe auch mit Käse. Er hinterfragt viele Dinge und lässt sich "leider" auch nicht so leicht abspeisen.

Mitglied inaktiv - 06.07.2004, 18:33



Antwort auf: Eingliederungsschwierigkeiten

Hallo! Ich finde das Verhalten Deines Sohnes für die Umstände völlig normal. Und selbst unter anderen - es gibt einfach Kinder, die länger brauchen, bis sie jemand anderen anfassen mögen. Meine Tochter zum Beispiel mochte ganz lange in Musikschule und Kindergarten solche Kreisspiele nicht, bei denen man sich anfassen muss. Ein Kind da gleich zum Psychologen zu schicken finde ich ziemlich übertrieben. Liebe Grüsse, Christiane

Mitglied inaktiv - 10.07.2004, 11:09



Antwort auf: Eingliederungsschwierigkeiten

Hallo Christiane, danke für dein Posting, man muss dazu sagen das für die Franzosen ein Psychologe fast schon etwas "normales" ist, in Deutschland ist das wohl eher noch verpöhnt. Tatsache ist das ein Kind das sich nicht beteiligt, aus welchen Gründen auch immer, natürlich sofort aus dem Rahmen fällt bzw. auffällig wird. Wie lange hat das denn bei deiner Tochter angedauert bzw. hast du unterstützend etwas dazu beitragen können? Liebe Grüsse Jasmin

Mitglied inaktiv - 13.07.2004, 10:45