Frage: Eingewöhnung Tageskind

Hallo Dr. Posth, ich habe seit 3 Wochen einen 7 Monate alten Jungen als Tageskind aufgenommen. Leider hat er einige Schwierigkeiten bei der Eingewöhnung. Er schreit z.B. immer, wenn ich ihm die Flasche geben möchte und möchte zu seiner Mama. Wenn ich den Raum verlasse und wir alleine sind, schreit er weiter und ich muß ihn doch wieder von seiner Mutter füttern lassen. Beikost nimmt er allerdings problemlos an, aber er braucht zusätzlich noch die Flasche. Schlafen mag er auch nicht bei mir. Bei seiner Mutter schläft er auf dem Schoß mit Schnuller ein, aber auch meistens mit viel Gejammer. Sobald er müde ist, schreit er solange, bis er zu seiner Mutter darf, auch wenn diese garnicht im Raum ist. Zum Glück läßt sich seine Mutter Zeit mit der Eingewöhnung und kann immer noch mitkommen, aber bald soll es ja auch ohne sie klappen. Im Tragesack läßt er sich von mir gerne draußen herumtragen und schläft auch problemlos dabei ein, genauso im Kinderwagen. Wie kann ich ihm die Eingewöhnung erleichertern? Ich muß mich parallel auch noch um meine recht mobile 9,5 Monate alte Tochter kümmern, die ja auch noch viel meine Hilfe braucht. Hat die Tagesbetreuung auch Nachteile für meine Tochter, wenn der Kleine weg ist spiele ich immer noch viel mit ihr alleine, weil ich so wenig Zeit für sie habe. Vielen Dank für Ihre Beurteilung der Lage! MfG Nicole

Mitglied inaktiv - 08.03.2004, 21:47



Antwort auf: Eingewöhnung Tageskind

Liebe Nicole, was Sie schildern, ist eigentlich das klassische Verhalten eines weitgehend sicher gebundenen Kindes in der Fremde-Situation (s. mein Text, Bindungstheorie, M.Ainsworth), und zwar im natürlichen Zusammenhang. Weinte der Kleine auch auf dem Schoß seiner Mutter unruhig und nervös weiter, wäre er unsicher-ambivalent gebunden, usw. Sie können jetzt nur so lange einfühlsam mit der Mutter kooperieren, bis der Kleine Sie als Ersatzbezugsperson akzeptiert. Dann können sie langsam mütterlich besetzte Tätigkeiten übernehmen. Erzwingen kann man das nicht. Je geduldiger man vorgeht, desto schneller gelingt das. Ihre Tochter wird den Tagesjungen bald als Konkurrenz auffassen, wie ein Geschwisterkind. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.03.2004



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