Frage: Eingewöhnung Kiga wie schätzen Sie die Situation ein?

Guten Tag Dr. Posth, mein Sohn (3J., 9 M.) besucht seit fünf Wochen den Kiga. Während der ersten Woche weinte er jeden Morgen, wenn ich den Kindergarten verließ. Es fand keine sanfte Eingewöhnung statt. Sie war mir bis dahin nicht bekannt. Im Kiga sagte man, wenn die Kinder weinen, dann beruhigen sie sich meistens schnell wieder, wenn die Eltern weg seien. Ab der zweiten Woche legte sich dieses Weinen beim Weggehen. Im Kiga wartete er jeden morgen auf meine Rückkehr, weinte z.T. zwischendrin, ließ sich jedoch meistens wieder durch die Erzieherin beruhigen. Bestimmte Aktivitäten (z.B. Morgenkreis oder Frühstück) verweigert er. Dafür macht mir seitdem sein Verhalten hier zuhause zunehmend Sorgen. Er verbalisiert eindeutig, dass er dort nicht hingehen möchte. Er ist in den letzten zwei Wochen richtig rückschrittig geworden. Aggressiv und regressiv. Ohene Mam geht nichts mehr. Er ist in Not, ich merke das, Ich bitte sie um Einschätzung der Situation.

von Lena75 am 10.10.2011, 07:04



Antwort auf: Eingewöhnung Kiga wie schätzen Sie die Situation ein?

Hallo, meine Einschätzung ist die, dass durch die harte Ablösung bie Ihrem Sohn nun eine Beziehungsstörung in Gang kommt, die es schleunigst abzuwenden gilt. Die regressiven und aggressiven Verhaltensauffälligkeiten würden sich bei fortgesetzter Ki-ga-aufnahme verfestigen und könnten, wenn kein Anpassung gelänge, auch weitaus problematischere Folgen nach sich ziehen. Aber auch die Anpassung ist dann nur eine vordergründige Akzeptanz der Situation, die für das KInd nicht zu ändern ist. Sehr viel später sind weitere Störungen im Verhalten zu erwarten wie z.B. eine Schulphobie. Um jetzt aber die Notbremse zu ziehen, müssen Sie einen nicht ganz leichten Weg gehen, denn die Erzieherinnen sind nicht daran interessiert, mit Ihnen ein kindliches Verhaltensproblem zu lösen. Sie wollen, dass ihr Ki-ga funktioniert. D.h. sie werden vermutlich gegen Widerstand Ihren Sohn erst einmal aus dem Ki-ga herausnehmen müsen und zu Hause sehen, dass er sich emotional wieder stabilisiert. Erst dann können Sie einen erneuten Ablösungsversuch machen, aber diesmal unter den richtigen Vorausstzungen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.10.2011



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