Hallo, unser Sohn (4 Mon, voll gestillt) hat i. d. letzten Wochen extr. Schlafprobl. Er geht zw. 19.30 und 21 Uhr ins Bett (dauert ca. 1 Std. von den ersten Müdigkeitsanzeichen bis zum letztendl. Einschlafen, wird dabei viel getragen, Einschlafzeiten auch tagsüber lang) und wacht geg. 23 Uhr auf. Ab dann stündlich. Lässt sich fast nur durch Stillen beruhigen. Selten durch Schnulli. Ab 3 Uhr hat er dann Verdauungsprobl. mit Blähungen und Krämpfen. Liegt im Beistellbett oder neben mir. Muss noch dazusagen dass er seit der 5. Woche Probleme mit dem Poposchließmuskel hat. Tonus ist zu hoch und ich muss 600 mg Magnesium nehmen damit er 1x/Tag Stuhlgang machen kann (ansonsten muss ich mit nem Zäpfchen arbeiten). Habe das Gefühl er würde gerne öfters "können". KiA will nix machen, meint das muss halt noch nachreifen. Evtl. hat das auch was mit der unruhigen Nacht zu tun denn meistens kommt der Stuhlgang früh morgens. Trau mich desw. kaum mit Beikost anzufangen.
Simone
von
Mone31
am 18.08.2014, 09:01
Antwort auf:
Ein- und Durchschlafprobleme
Liebe Simone, ein zu enger Schließmuskel (Anal- oder Rektumstenose) ist dann immer relevant, wenn zu selten Stuhlgang kommt und das Blähungsproblem sich dadurch verstärkt. Versuchsweise kann man als Arzt mit dem kleinen Finger und viel Vaseline sehr vorsichtig den Darmausgang etwas dehnen. Aber das muss Ihr KiA entscheiden. Hält das Problem der Verstopung weiter an, sollte auch ein Morbus Hirschsprung ausgeschlossen werden (geht nur radiologisch). Erste Beikost kann aber sogar helfen, den Stuhl weicher und regelmäßiger zu machen. Das müssen Sie ausprobieren.
Was das Schlafverhalten angeht, ist es noch zu früh, überhaupt eine Regelmäßigkeit zu erwarten. Der Säugling braucht das ganze 1. Halbjahr dafür, aus den Hell-Dunkel-Phasen von Tag und Nacht und den Umgebungseinflüssen langsam einen festen Schlafrhythmus zu entwickeln. Die einen können das schneller, die anderen brauchen länger dafür. Nur durch eigene Regelmäßigkeit können Sie selbst hilfreich daran mitwirken (Ausnutzung von hell-dunkel, Anspannung-Entspannung, Lebhaftigkeit-Ruhe). Das Tragen in den Schlaf gehört aber zu den wichtigsten Beruhigungsangeboten neben dem Stillen oder dem zugewandten Füttern. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.08.2014