Frage: Eifersucht?

Mein Sohn (4,5) benimmt sich seit einiger Zeit ziemlich eifersüchtig und um Aufmerksamkeit heischend, wenn Besuch von Erwachsenen bei uns ist. Er wird dann laut, spricht dazwischen, sagt dem Besuch, er solle wieder gehen oder sagt Schimpfwörter etc. Spielt jemand mit ihm, will er ganz genau bestimmen, wie was gespielt wird. Läuft es nicht so, schreit er und macht einen Aufstand. Er ist Einzelkind, zwar ab und zu Besuch gewöhnt, aber so häufig bekommen wir keinen, fahren eher andere besuchen. Wir machen es jetzt so, dass wir ihm sagen, wenn er so laut schreit bzw. Schimpfwörter sagt, möchten wir nicht mit ihm zusammen sein, er müsse dann auf sein Zimmer. Wenn er sich beruhigt hat, kann er gerne wieder zu uns kommen. Er schreit dann ganz fürchterlich minutenlang im Z. Ab und zu geht einer zu ihm und fragt, ob er sich beruhigt hätte. Nach einiger Zeit kommt er wieder, kuschelt, und wir sagen, schön dass er wieder da ist, das war's. Was sagen Sie dazu, ist das so i.O.? Wieso tut er das?

Mitglied inaktiv - 31.08.2009, 08:11



Antwort auf: Eifersucht?

Hallo, Sie müssen sich fragen, wie interessant ist es eigentlich für das Kind, wenn die Eltern Besuch bekommen und das Kind nicht. Die meisten Leute beachten das Kind auch gar nicht oder lassen es bei einer flüchtigen Kontaktnahme bewenden. Das Kind steht dann da und weiß nichts mit sich anzufangen. Das ist die Grundkonstellation. Findet sich dann jemand, der mit ihm spielt, ist es ein Erwachsener und nicht ein Kind, was Ihr Sohn aber dringend nötig hätte. So fühlt er sich aufgerufen, seine "erwachsene" Seite zu zeigen, und die ist dann den wirklich Erwachsenen nicht recht. Schließlich reagiert er aggressiv, was wiederum mit anderen Schwierigkeiten in seiner Entwicklung zu tun hat, und wird auf sein Zimmer geschickt, also ausgeschlossen. Dort besinnt er sich, weil er letztendlich chancenlos ist, und kommt reumütig wieder herunter. Am besten ist es, dass schon im Vorfeld für ihn gesorgt ist, wenn Freunde zu Besuch kommen, oder glöeich Kinder mit dabei sind, was für ihn noch besser ist. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.09.2009



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