Frage: Durchsetzen gegenüber Anführerkindern

Meine Tochter (5 1/2)ist nicht schüchtern, hat aber meines Erachtens ein kleines Durchsetzungsproblem gegenüber stärkeren/selbstsicher auftretenden Kindern. Sie sagt Gleichaltrigen u. Freunden eigentl. schon was sie will u. was nicht. Mein Problem allerdings, v. a. im Hinblick auf die Schule, wo keine Erzieher mehr intervenieren können: wie soll ich ihr raten mit den wohl leider überall vorkommenden "Bestimmerkindern" umzugehen? Diese Art von Kindern, die z.B. sagen "Nein, Du darfst nicht mit in die Bande." oder "Du darfst nur mitspielen wenn..." Leider scheint es überall ein solches Kind zu geben, welches über die anderen bestimmen will u. zu meinem Entsetzen u. Überraschung auch noch bei vielen Kindern damit ankommt!!! Somit kommt mein Rat an meine Tochter: "Laß das doofe Kind doch links liegen u. spiele mit anderen" nicht gut bei ihr an, denn sie sagt: aber oft sind doch alle netten Kinder mit ihr zusammen. (Leider meine Tochter nicht.) Was soll sie tun?

Mitglied inaktiv - 08.10.2007, 19:32



Antwort auf: Durchsetzen gegenüber Anführerkindern

Hallo, zunächst einmal ist es eine -überraschende?- allgemein menschliche Eigenschaft, sich Führungspersönlichkeiten gerne unterzuordnen und sogar auch noch anzudingen. Dazu brauchen diese Persönlichkeiten nicht einmal besonders menschenfreundlich zu sein, um das ganz neutral auszudrücken. Und das geht schon im Kindesalter los. Das hat nun verschiedene Gründe, die hier zu erklären, die Seiten sprengen würden. Jedes Kind muß lernen sich zu entscheiden, ob es sich auch einem solchen stärkeren Kind irgendwie unterordnet oder ob es die Konfrontation sucht und damit riskiert, ausgeschlossen zu werden. Will es beides nicht, wird es zwangsläufig ausgeschlossen. Ist es aber so stark, daß es die Konfrontation besteht, dann wird es selbst zu einer Führungspersönlichkeit. An diesen Strukturen ändert sich auch im späteren Leben, dem Erwachsenenleben nicht viel, selbst in der Demokratie. Allerdings gibt es in der Demokratie Gesetze, die solche Verhältnisse zunächst einmal im Sinne der Gemeinschaft lösen helfen. Sie können aber Ihre Tochter nicht so verändern, daß sie das in der Gruppe unternimmt, was Sie als Mutter gerne hätten und für sie wünschen. Und Sie können sie auch nicht per Dekret in die Gruppe aufnehmen lassen. Sie können nur Ihre Tochter trösten und ein wenig beraten, wie sie sich verhalten könnte, um auf andere Weise das Interesse und Wohlwollen der anderen Kinder zu gewinnen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.10.2007



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