Wir bekommen immer mehr Kritik, was die Betr. Tochter (16 Mt.) anbelangt. Da wir immer noch auf Bedürfnisbefr. u. mögl. wenig Weinen achten, wird entgegnet, dass wir die Kleine enorm verw. Wir dachten, dass es Sinn macht, zu warten, bis sich ein Entwicklungsschritt vollz. hat, bis man entspr. Handeln sollte. Dem wird entgegen gehalten, dass wir die Tochter so an Dingen gewöhnen, die wir ihn nachher kaum mehr abgewöhnen können. Bspw. wenn die Tochter im Supermarkt weint, weil sie bereits ein Stück d. Brötchens möchte, haben wir es ihr gegen (wenn keine andere Ablenkung möglich), da erster Wille und noch kein (bewusster) Trotz. Wir dachten, dass wenn der richtige Trotz kommt, wir dann erst, wenn nötig, "Gegenmassnahmen" ergreifen (bspw. erklären, warum es das Bröchten jetzt nicht gibt / Schimpfen), jetzt versteht sie es ja noch nicht. Falsch? Müsste man von Anfang an hart bleiben? Es wird gesagt, dass das dann nicht mehr möglich ist, weil Tochter schon daran gewöhnt.
von
Baumgi
am 31.03.2014, 08:22
Antwort auf:
Doch zu sehr verwöhnt?
Hallo, die Vorwürfe Ihnen gegenüber klingen falsch, denn das ,was Sie tun, ist kein Verwöhnen. Verwöhnen wäre, wenn sie ihrer Tochter mehr oder weniger jede Aufgabe ersparen, die sie noch nicht lösen kann. Oder jede kleinste Belastung abnehmen, damit sie so früh möglichst keiner großen Herausforderung ausgesetzt ist. Unter Verwöhnen fällt auch das Versorgen des Kindes mit Süßigkeiten und gesüßten Getränken, nur damit es Ruhe gibt. Ein Kind gibt eigentlich nie Ruhe, solange seine Lebensgeister wach sind. Das Befriedigen von Bedürfnissen fällt dabei nicht unter Verwöhnen, es sei denn, man nähme Bedürfnisse bewusst vorweg.
Einem Kind schon ein Stück des geschenkten Brötchens auf dem Nachhauseweg zu geben, weil es das möchte, ist völlig in Ordnung. Durch eine Verweigerung dessen würde ein Kind nichts lernen, außer, dass ihm ein Geschenk vorenthalten bliebe. Anders wäre es, wenn Ihre Tochter eine Tüte Gummibärchen geschenkt bekomen hätte. Da geht es offensichtlich um Belohnung für nichts, und das eignet sich nicht gut. Im Grunde ist es so, dass Kinder, denen im frühen Kindesalter berechtigte Bedürfnisse ohne wenn und aber erfüllt worden sind, später, d.h. schon im Ki-ga-Alter, das Teilen oder Abgeben von Spielzeug leichter fällt. Wer viel und rechtzeitig bekommen hat, kann einfach leichter von sich später abgeben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 02.04.2014