Frage: Dienstreise

Lieber Dr.Posth, Frau Welter hat mich mit meiner Frage auf Ihr Forum verwiesen: mein Kind wird nächsten Februar 22 Monate alt sein. Bisher stille ich es noch ca. 2 - 3 Mal am Tag und forciere auch bisher kein Abstillen. Nun soll ich im Februar eine 17-tägige Dienstreise ins Ausland unternehmen, was mich in einen Konflikt stürzt. Einerseits würde ich die Reise gerne machen, andererseits weiß ich nicht, ob ich meinem Kind eine so lange Trennung von mir zumuten kann. Mein Mann würde bei ihm bleiben, aber bisher war mein Sohn sehr mamafixiert und läßt sich beispielsweise auch fast nie von seinem Papa ins Bett bringen. Kann ein 22 Monate altes Kind solch eine Trennung verkraften. Herzliche Grüße, H.

Mitglied inaktiv - 16.09.2002, 21:19



Antwort auf: Dienstreise

Liebe H., Sie haben das Problem des langen Stillens, auf das ich vor einiger Zeit in diesem Forum aufmerksam gemacht habe (und mir damit Unbill von einigen Müttern zugezogen habe). Problematisch am langen Stillen sind erstens die Abhängigkeit des Kindes von der Mutter in der Nacht über die gebührende Zeit hinaus, da auch weiterhin häufig die Brust zur Beruhigung dienen muß. Zweitens ist der Prozeß der Loslösung, ich will nicht sagen blockiert, aber doch in irritierender Weise erschwert (trotz der Verweise auf langstillende Naturvölker, bei denen aber dann häufig besondere Rituale solche Konflikte lösen sollen). Ich würde sagen, daß Sie eine plötzliche, gewaltsame Trennung ihrem Kind nicht zumuten können. Sie müßten schon die noch verbleibende Zeit dazu nutzen, ein einigermaßen sanftes Abstillen durchzuziehen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.09.2002