Guten Abend Herr Dr. Posth!
Ich habe hier im Forum jetzt schon des öfteren über das sogenannte "Urvertrauen" gelesen - wie machen sich eigentlich die ersten Tage im Krankenhaus auf das Urvertrauen zwischen Mutter und Kind bemerkbar?
Ich machte zwar Rooming-in und mein Sohn war deshalb den ganzen Tag in meiner Nähe - wenn auch meistens in seinem Bettchen (reicht das auch aus?) - jedoch nachts habe ich ihn meistens abgegeben - was ich jetzt schade finde. Ich weiß ja nicht, wie lange er da evtl. manchmal geweint hat oder andere Angst hatte. Obwohl er angeblich zum Stillen immer zu mir gebracht wurde...
Kann davon etwas zurückgeblieben bzw. geschadet haben?
Vielen Dank
Viele Grüsse Daiana
Mitglied inaktiv - 23.01.2003, 01:01
Antwort auf:
die ersten Tage im Krankenhaus
Liebe Daiana und die anderen Mütter, die Frage ist wirklich interessant und auch längst Gegenstand irgendwelcher Studien gewesen. Am meisten gibt es Studien über das "Frühchen-Phänomen". Danach sieht es für die frühe Trennung von Mutter und Kind und zwar für beide Seiten eher ungünstig aus. Leider ja. Die Bindungssicherheit war später durchweg schlechter, wenn die Eltern längere Zeit Ihrem Kind nicht köperlich präsent waren und die Neugeborenen und Säuglinge entwickelten sich schlechter. Bei reifen Neugeborenen wird das nicht viel anders sein. Allerdings sind hier die Trennungen selten so lang. Wenn die Pflegekräfte nun sehr einfühlsam mit der Situation umgehen, können sie allerdings viel ausgleichen, und wenn die Mutter ihr Kind nach der Trennung sofort mit allen Sicherheiten in der sich entwickelnden Bindung annimmt, dann wird sehr viel, wenn nicht alles noch wiedergutzumachen sein. Es wäre also völlig falsch, sich fatalistisch mit einer nicht mehr zu ändernden Vorgeschichte abzufinden und der Sache einfach seinen Lauf zu lassen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 24.01.2003
Antwort auf:
die ersten Tage im Krankenhaus
Liebe Daiana!
Ich glaube nicht das sich das negativ auf Dein Kind auswirkt. Wenn es von Dir viel Liebe und Zuneigung und dabei auch viel Hautkontakt bekommt, wird sich Dein Kleines super entwickeln. Bei meiner Tochter war es so, nach der Geburt(Sectio) kam sie sofort auf die Ki-Station. Da blieb sie dann auch 10 Tage. Die ersten 2 Tage hab ich sie nicht gesehen. Ich bedaure das heute noch, das ich sie nicht gesehen habe, nach der Geburt und auch nicht für sie da sein konnte. Aber ich weiß, es war so das beste für sie. Ich habe ihr in der Zeit, wo ich bei ihr war so viel Liebe, wie nur möglich gegeben. Ich bin 8x Füttern gegangen. Ich war nachts fast nur auf. Daher denk ich, Du hast alles für Dein Kind getan. Du hast das gemacht, was für Dich okay war und das ist auch okay. Ich hätte es genauso gemacht, sie nachts abgegeben. Nach der Geburt braucht man seine ganze Kraft für die doch sehr anstrengende Zeit zu Hause.
Mach Dir keine Gedanken und geh immer nach Deinem Gefühl. Drücke und herze Dein Kind wann immer Du kannst. Glaub mir es liebt Dich heiß und innig!
Eine schöne Zeit,
Dani
Mitglied inaktiv - 23.01.2003, 11:19
Antwort auf:
die ersten Tage im Krankenhaus
Hi!
Es gibt (und gab) doch schon unzählige Babys, die krank zur Welt kamen und erstmal überhaupt nichts von ihrer Mutter hatten, die wochenlang auf Intensiv lagen, zu früh kamen, die im Baby- und Kleinkindalter ständig wieder in die Klinik mussten. Meinst Du, diese Babys haben ihr Urvertrauen für immer eingebüßt? Ich würde das, ehrlich gesagt, auch gerne mal wissen...
LG
Mitglied inaktiv - 23.01.2003, 13:44
Antwort auf:
die ersten Tage im Krankenhaus
otto
Mitglied inaktiv - 23.01.2003, 19:57
Antwort auf:
die ersten Tage im Krankenhaus
ot
Mitglied inaktiv - 24.01.2003, 13:40
Antwort auf:
die ersten Tage im Krankenhaus
x
Mitglied inaktiv - 24.01.2003, 14:18