Frage: Die Sache mit dem Töpchen

Hallo,meine Tochter Cinzia ist 28 Monate.Sie ist ein Frühchen,aber hat sich prächtig entwickelt,den Ärzten nach Altersgerecht.Auch ich selber bin sehr zufrieden.Nur ein problem habe ich,mit dem ich nicht richtig klar komme.Es geht ums Töpchen gehen.Die Anfangszeit ist sie gerne drauf gegangen.Ich habe ihr ein Puppentöpchen gekauft für ihr Lieblingskuscheltier.Ich setze sie regelmäßig drauf.Aber sie macht ihr "Geschäftchen" seit einiger Zeit überhaupt nicht mehr.Nicht mal mehr in die Hose.Ich habe sie nie ausgeschimpft,wenn es mal daneben ging.Im Gegenteil,ich habe sie aufgemuntert das es beim nächsten mal sicher klappt.Sie macht nur noch in die Windel beim schlafen gehen.Am Tage dagegen möchte sie von sich aus keine,was ich auch unterstütze.Ich habe mal gehört das Kinder erst ca. ab dem 3.lebensj. den Stuhlgang anhalten können.Was macht sie die ganzen Stunden mit dem Stuhlgang und dem Pippi?Hält sie es an?Was kann ich tun,das es ihr nicht mehr so schwer fällt? Vielen Dank im Vorraus

Mitglied inaktiv - 03.01.2005, 21:06



Antwort auf: Die Sache mit dem Töpchen

Hallo, Ihrer Beschreibung nach ist mir jetzt noch nicht klar, ob Ihre Tochter nun trocken und sauber am Tag ist, oder nicht. Nachts muß sie es ohnehin noch nicht sein. Aber das Grundproblem liegt darin, daß Ihre Tochter nicht die natürlichen Schritte hat durchlaufen können, um trocken und sauber zu werden, sondern dazu von Ihnen angehalten wurde. Nun kommt ihr der eigene Wille samt dem Trotz in die Quere und die zwangsläufig folgenden Versagenserlebnisse, die sie auch dann so erlebt, wenn Sie nicht schimpfen. Diese Kinder halten dann tatsächlich ein, wobei der Urin irgendwann sich plötzlich in die Hose ergießt (Dranginkontinenz), der Stuhl aber sich verhärtet und den Mastdarm "verstopft" (habituelle Obstipation). Ist der Stuhldrang zu groß, schmerzen die verhärteten Stuhlmassen (Skybala)bei Durchtritt durch den Anus. Und jetzt entwickelt sich ein Teufelskreis. Sie tun gut daran, erst einmal wieder die Windel auch am Tage zu gewähren, bis in einem zweiten, vom Kind gewollten Anlauf, ein neuer Versuch zum Trocken und Sauberwerden (Suchlauf: Sauberkeitserziehung) gestartet werden kann. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.01.2005